Das Spandauer Volksblatt und seine Jubiläumsausgaben
"Absender 1 Berlin 20"

25 Mal 5. März war eine Rubrik in der Jubiläumsausgabe 1971. Gratulanten zum 25. Jubiläum waren unter anderem Willy Brandt, damals Bundeskanzler und Klaus Schütz, Regierender Bürgermeister von Berlin. Außerdem auf dieser Seite Chefredakteur Hans Höppner. | Foto: Thomas Frey
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  • 25 Mal 5. März war eine Rubrik in der Jubiläumsausgabe 1971. Gratulanten zum 25. Jubiläum waren unter anderem Willy Brandt, damals Bundeskanzler und Klaus Schütz, Regierender Bürgermeister von Berlin. Außerdem auf dieser Seite Chefredakteur Hans Höppner.
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Runde Jubiläen wurden in der Geschichte des Volksblatts ganz unterschiedlich begangen. Das zeigt ein Blick in die jeweiligen Ausgaben, die sich im Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau finden.

1956, zum zehnjährigen Bestehen, hieß das Motto: "Wir feiern nicht allein". Spandauer Senioren bekamen aus diese Anlass Präsentkörbe überreicht. Außerdem gab es eine elfseitige Sonderbeilage. Sie bestand vor allem aus den Titelseiten der Zeitung, die in jedem Jahr seit 1946 am 5. März erschienen sind.

Rückblick auf die Entwicklung von Zeitung und Bezirk

1966, zum 20. Geburtstag, wurde daran bereits auf insgesamt 32 Seiten erinnert. Motto: "Absender 1 Berlin 20", die hinteren Ziffern standen für den damals für weite Teile von Spandau geltenden Postzustellbezirk. Diese Jubiläumsausgabe war vor allem eine Art Leistungsnachweis, was sowohl bei der Zeitung aber auch in der Heimatregion in den vergangenen zwei Jahrzehnten alles erreicht wurde.

Opulenter ging es fünf Jahre später zu, als ein Vierteljahrhundert Volksblatt gefeiert wurde. Es gab aus diesem Anlass Freibier auf dem Hafenplatz und "Zeitungsenten" zu gewinnen. Auch zahlreiche Prominente gratulierten. Der damalige Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) zum Beispiel verwies darauf, dass er bereits 1966 seine Glückwünsche übermittelt habe. Damals noch als Regierender Bürgermeister von Berlin.

Farbfernseher waren 1976 wichtiger als das Zeitungsjubiläum

30 Jahre Spandauer Volksblatt schien dagegen kein Datum gewesen zu sein, um es besonders zu würdigen. Zumindest findet sich nichts in den Zeitungen am oder um den 5. März 1976. Was damals mehr bewegte war zum Beispiel die Nachricht, dass der Verkauf von Farbfernsehern in den Wochen zuvor einen Boom erlebt habe. Grund dafür wären wohl die olympischen Winterspiele in Innsbruck gewesen.

Groß war dagegen die Aufmachung zum 40. Geburtstag am 5. März 1986. 40 Persönlichkeiten kommentierten jeweils ein Jahr der Volksblatt-Geschichte. Willy Brandt war wieder mit dabei, außerdem unter anderem Richard von Weizsäcker, Klaus Schütz, Peter Lorenz, Eberhard Diepgen. Ebenso Wissenschaftler und Künstler von Richard Löwenthal über Wolfgang Stresemann bis Wolfgang Gruner.

Glückwunsch von Helmut Kohl zum 50. Jubiläum

Das Jubiläum zum 50. im Jahr 1996 war dagegen in mehrfacher Hinsicht eine Besonderheit, eine Zäsur. Zwei Jahre zuvor war das Volksblatt eine wöchentliche Anzeigenzeitung geworden. Die Sonderausgabe war rekordverdächtige mehr als 50 Seiten stark. Prominente Gratulanten fanden sich dort ebenfalls zahlreich. Ein Glückwunsch kam erneut von einem amtierenden Bundeskanzler: Damals Helmut Kohl (CDU).

In der Sonderausgabe gab es auch zum ersten Mal einen großen geschichtlichen Abriss des vergangenen halben Jahrhunderts Volksblatt, verfasst von einem dafür beauftragten Historiker. Außerdem wurde das Jubiläum mit einen Festakt im Rathaus Spandau und einer Ausstellung in der dortigen Säulenhalle begangen.

Episoden, Anekdoten und Hintergründe

Was 1996 erst am Anfang stand, war zwei Jahrzehnte später dann längst etabliert: Das Volksblatt als wöchentliches Medium für den Bezirk, auf das alle Haushalte Zugriff haben. Das war 2016 nicht nur Gegenwart, sondern bereits ein nicht unwesentlicher Teil der gesamten Geschichte. Der Blick zurück fehlte natürlich auch damals nicht – wie sich ohnehin manche Episoden, Anekdoten und Hintergründe bei jedem Jubiläum wiederholen. Aber es war auch eine Bestandsaufnahme, wo das Spandauer Volksblatt heute steht und worin es seine künftige Aufgabe sieht.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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