Ermüdungserscheinungen im Gesundheitsamt
Fünf Prozent der Spandauer wurde bisher positiv auf Corona getestet

Teststationen wie hier bei Edeka am Markt in Spandau gibt es inzwischen viele. | Foto: Thomas Frey
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Stand Ende April hat es in Spandau bisher insgesamt knapp 12 700 positive Coronafälle gegeben. Das sind ungefähr fünf Prozent der gesamten Bevölkerung des Bezirks. 244 Menschen sind an der Krankheit gestorben.

Den größten Anteil der Covid-19-Betroffenen hat es laut der Leiterin des Gesundheitsamtes Gudrun Widders in der Altersgruppe der 30 bis 39-Jährigen gegeben. Ebenfalls stark vertreten wären Menschen im Alter zwischen 25 und 29 sowie 20 und 24 Jahren. Es handle sich also in den meisten Fällen um junge Erwachsene, machte die Amtsärztin jüngst bei der Präsentation ihrer Zahlen im Gesundheitsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung deutlich.

Seit einer Woche hat sich die Situation etwas entspannt. Bereits Ende April konnte man diesen positiven Trend an den täglichen Neuinfektionen zumindest teilweise ablesen. Laut der Amtsärztin lag deren Zahl zuletzt zwischen 80 und 100. Das war immer noch ein ziemlich hoher Wert. Aber er war geringer als beispielsweise zu Spitzenzeiten der sogenannten zweiten Welle im Dezember 2020, als er an manchen Tagen um die 170 erreichte.

Dass dieser Trend anhält und sich die Lage weiter entspannt, erhofft sich Gudrun Widders vor allem auch mit Blick auf ihre Mitarbeiter im Gesundheitsamt. Es würden sich nach mehr als einem Jahr permanentem Kampf gegen die Pandemie "Ermüdungserscheinungen" bemerkbar machen.

Eine Einschätzung, die Gesundheitsstadtrat Frank Bewig (CDU) teilt. Beim Gesundheitsamt liege seit 14 Monaten die Hauptlast der Pandemiebekämpfung. Daran ändert auch nichts, dass das Amt über weite Strecken von Teams aus anderen Abteilungen unterstützt wurde.

Gudrun Widders setzt aktuell vor allem auf flächendeckende Impfungen. Immerhin mehr Tempo war dort zuletzt zu beobachten. Allerdings nicht überall. Im Fairkaufhaus Spandau hatte Ende März eine Impfstelle für geistig behinderte und schwer psychisch kranke Menschen eröffnet. Kurz darauf wurden die Impfungen gestoppt, eine zunächst für den 19. April angekündigte Wiederaufnahme fand ebenfalls nicht statt. Er habe sich dann am 3. Mai noch einmal schriftlich an die Senatsverwaltung für Gesundheit gewandt, teilte Stadtrat Bewig mit. Zwei Tage später ging das Impfen dann endlich weiter.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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