Verschärftes Gesetz für Wettbüros soll Flut eindämmen und Kieze attraktiver machen
Spandau. Erst die Spielhallen, jetzt die Wettbüros: Dem Glücksspiel geht es mächtig an den Kragen. Bezirke wie Spandau können profitieren.
Nach den Spielhallen sollen härtere Abstandsregeln jetzt auch für Wettbüros kommen. Analog zur strengen Spielhallenregelung gelten künftig Mindestabstände zwischen Wettbüros von 500 Metern. Zur nächsten Oberschule muss ein Abstand von mindestens 200 Metern eingehalten werden. So sieht es ein neuer Gesetzentwurf der Koalition im Abgeordnetenhaus vor. Er soll die Ausbreitung der Wettbüros eindämmen.
Süchtige effektiver schützen
„Da in Kürze die meisten Spielhallen schließen müssen, besteht eine reale Gefahr, dass dort neue Wettbüros eröffnet werden. In Spandau wären in erster Linie die Pichelsdorfer Straße, die Nonnendammallee und die Gartenfelder Straße betroffen“, erklären die Spandauer Abgeordneten Matthias Brauner (CDU) und Daniel Buchholz (SPD). Schon jetzt steige die Zahl der Wettbüros an. „Gegen diesen Trend wollen wir ein Zeichen setzen“, so Brauner weiter. Doch das verschärfte Gesetz soll, wenn es verabschiedet wird, noch mehr leisten: Menschen vor der Spielsucht schützen, Kieze und damit das Stadtbild insgesamt attraktiver machen. „Auch Spandau wird davon profitieren“, sind sich die Politiker sicher. Eine weitere Änderung betrifft den Spielerschutz. So werden die Betreiber verpflichtet, ihr Personal regelmäßig zu schulen, um spielsüchtige Kunden vom Weiterspielen abhalten zu können. „Bisher war die Pflicht zu Wiederholungen gesetzlich nicht klar geregelt“, so Brauner. Für die kommende Legislaturperiode fordert er ein einheitliches Berliner Glücksspielgesetz, in dem für alle Facetten des Glücksspiels möglichst verbindliche Regelungen für die Betreiber von Spielstätten definiert werden.
Berlin hat seit 2011 das bundesweit strengste Spielhallengesetz. Die Initiative ging von der SPD-Fraktion aus. In Spandau sank die Zahl der Spielhallen seitdem von 58 auf jetzt 47. Bereits vorhandene Casinos durften geöffnet bleiben. Doch ihr Bestandsschutz erlischt am 31. Juli 2016 und die Bedingungen für neue Konzessionen sind streng.uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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