Geringer Stellenwert der älteren Generation?
Freiwilligenagentur wünscht sich mehr Interesse an Angeboten der freiwilligen Seniorenarbeit

Stefanie Corogil (rechts) und Vanessa Henning von der Spandauer Freiwilligenagentur mit dem Plakat zum Tag des Ehrenamtes. | Foto:  Thomas Frey
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Im Innenhof der Carl-Schurz-Straße 53 befindet sich seit März die Spandauer Freiwilligenagentur. Sie ist erste Anlauf- und Koordinierungsstelle für jede Art von ehrenamtlichem Engagement. Wer sich dafür interessiert, sollte sich den 10. und 11. September vormerken.

„Das Ehrenamt sei ein weites Feld“, sagt Stefanie Corogil vom dreiköpfigen Team der Freiwilligenagentur. In welchen Bereichen Menschen tätig werden könnten, sei vielen nicht bewusst. Neben den bekannten Einsatzmöglichkeiten als Betreuer in Sportvereinen, bei der Feuerwehr oder Hilfsorganisationen gibt es auch viele kleine Projekte von der Hausaufgabenhilfe bis zur Nachbarschaftsinitiative. Manche Menschen hätten schon genaue Vorstellungen, in welchem Bereich sie ehrenamtlich tätig werden wollten, andere lassen sich in der Agentur beraten.

Wer sich engagieren möchte, muss zunächst eine Checkliste mit den besonderen Interessen, Vorlieben und auch die Motivation für das Ehrenamt beantworten. Die Ergebnisse helfen herauszufindenn, wofür sich jemand ganz gut eignet. Am Ende ist die Wahl aber natürlich jedem und jeder selbst überlassen. In der Datenbank der Spandauer Freiwilligenagentur finden sich inzwischen mehr als 50 Akteure wie das Johannesstift oder der Gemeinwesenverein Haselhorst, Vereine oder Netzwerke.

Der Grund für einen Einsatz im Dienst der Allgemeinheit ist auch Thema eines persönlichen Gesprächs. Die Antworten seien sehr unterschiedlich, auch wenn manche häufig wiederkehrten, sagt Stefanie Corogil. Sich für eine wichtige Sache engagieren, der Gesellschaft etwas zurückgeben, bei eigenem Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt, etwa dem Ruhestand, eine sinnvolle Aufgabe suchen, Anerkennung finden, auf Gleichgesinnte treffen, helfen können.

Die Nachfrage nach freiwilligem Engagement steige. Doch nicht für alle Angebote. Beliebt seien zum Beispiel Bereiche wie Umwelt- und Naturschutz, Arbeit mit Kindern, auch Hilfen für Geflüchtete. Weitaus geringer sei das ehrenamtliche Intersse an Angeboten für Senioren, was sie bedauere, erklärte Stefanie Corogil. Es werfe ein bezeichnendes Licht auf den Stellenwert der älteren Generation. Sie findet außerdem, dass der Beitrag der Freiwilligen noch mehr gewürdigt werden müsse. Auch finanziell, etwa durch eine höhere Aufwandsentschädigung oder Bonuspunkte bei der Rente.

Neben den Öffnungszeiten am Montag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 15, Dienstag und Donnerstag von 10 bis 18 Uhr gibt es in der kommenden Woche zwei Tage zum Kennenlernen der Spandauer Freiwilligenagentur. Am Freitag, 10. September lädt sie unter dem Titel "Hereinspaziert" von 12 bis 18 Uhr zu einem Tag der offenen Tür in ihre Räume. Die Besucher können Kontakte knüpfen und natürlich alle ihre Fragen loswerden.

Einen Tag später, am Sonnabend, 11. September, findet der Spandauer Tag des Ehrenamtes im Rahmen der Berliner Freiwilligentage statt. Mehr als 50 Einrichtungen, darunter die Freiwilligenagentur, laden in der Regel zwischen 12 und 16 Uhr ein.

Alle Informationen über die Spandauer Freiwilligenagentur gibt es im Internet auf www.die-spandauer.de, unter Telefon 235 91 17 77 und per E-Mail an team@die-spandauer.de.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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