Variationen für Staaken-Center-Vorplatz
Wasserspiel und Sitzpodest

Das stufenartige Plateau war früher ein Brunnen. Heute stört es eher auf dem Vorplatz.  | Foto: Ulrike Kiefert
3Bilder
  • Das stufenartige Plateau war früher ein Brunnen. Heute stört es eher auf dem Vorplatz.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Die Machbarkeitsstudie zum Staaken-Center-Vorplatz an der Obstallee liegt vor. Darin schlagen die Planer zwei unterschiedlich teure Umbauvarianten vor.

Der schnöde Vorplatz soll zum zentralen Kiezplatz werden. Mit attraktiven Stadtmöbeln, viel Grün, schönen Ausblicken und verträglichem Verkehr. Ohne Schmuddelecken oder „Angsträume“. Wie das gehen kann, hat eine Machbarkeitsstudie untersucht. Ihre Schwerpunkte: Aufenthaltsqualität und soziale Sicherheit schaffen, Barrierefreiheit garantieren und den Verkehr beruhigen.

„Alle im Kiez wünschen sich eine Verbesserung“, sagte Winfried Müller-Brandes vom beauftragten Planungsbüro „stadtraum“ bei der Präsentation der Studie im Ausschuss für Bauen und Verkehr. „Funktionieren wird das Konzept aber nur, wenn die privaten Eigentümer mitmachen.“ Die seien bisher jedoch „sehr interessiert und aufgeschlossen“, so Müller-Brandes. Was es den Planern aus Bezirksamt und Büros leichter macht, denn ohne die finanzielle Beteiligung der vielen unterschiedlichen Eigentümer geht es nicht. An den zwei Umbauvarianten, die die Machbarkeitsstudie vorschlägt, müssten sich die Privateigentümer mit 750.000 Euro oder mit 600.000 Euro beteiligen.

Mehr Platz für Fest, weniger Angst für Passanten und Anwohner

Den Vorplatz vor dem Staaken-Center wollen die Planer mit Sitz- und Spielmöglichkeiten, einem Wasserspiel, neuer Beleuchtung und mehr Grün aufwerten. Direkt vor dem Center-Eingang soll ein langes Podest mit einer Sitzkante und einer Rampe für Rollis gebaut werden. Fassaden, Hauseingänge und lieblose Ecken könnten mit Holz verkleidet und „Angsträume“ so optisch geschlossen werden. Der Imbiss soll auf die Platzmitte rücken, möglicherweise als Neubau mit WC. Außerdem schlagen die Planer mehr Fahrradstellplätze und einen Radfahrstreifen auf dem Magistratsweg vor. Die alte Packstation soll als „Angstraum“ verschwinden und an den Rand des Vorplatzes verlegt werden. Und auf der Rückseite des Centers sieht die Machbarkeitsstudie einen Anbau vor. Damit die Ideen genügend Platz haben, empfehlen die Planer, die Obstallee auf eine Breite von sieben Metern zu reduzieren und den Mittelstreifen wegzunehmen. „Damit kann viel Fläche gewonnen werden“, so Müller-Brandes. Für den Fußverkehr, aber auch für Kiezfeste oder (Weihnachts)Märkte. Für den Vorplatz am Nahkauf schlagen beide Varianten eine einheitliche Pflasterung, den Abriss der Pflanzkübel, Einzelsitze und Radbügel vor.

Auf der Obstallee wiederum soll es zugunsten der Fußgänger künftig weniger Parkmöglichkeiten geben. Statt der bisher rund 60 Stellplätze inklusive Parkdeck empfehlen die Planer 40 Senkrechtstellplätze am nördlichen Fahrbahnrand. Querungshilfen und eine „verschwenkte“ Fahrbahn sollen den Verkehr zusätzlich beruhigen.

Kommt das Quartierszentrum?

 
Worin sich beide Varianten unterscheiden, ist ein zweiter Quartiersplatz vor dem neuen Bildungs- und Gesundheitszentrum auf einem Grundstück der Gewobag an der Obstallee. Hier schlagen die Planer entweder einen größeren Platz mit mehr Bänken, Spielfläche und Sitzplätzen für ein Café vor oder eine abgespeckte Version. Ob das Quartierszentrum aber wirklich gebaut wird, ist noch offen.

Zwei Varianten gibt es auch für den Knotenpunkt Magistratsweg und Loschwitzer Weg sowie für die Bushaltestelle am Magistratsweg. An der Kreuzung könnte das Linksabbiegen vom Loschwitzer Weg in Richtung Norden entfallen. Die Alternative führt Autos über den nördlichen Pillnitzer Weg oder an die Ampel Obstallee zum Wenden. Die Bushaltestelle wollen die Planer hinter die Einmündung der Obstallee in den Magistratsweg verlegen, also vor das Einkaufszentrum. Das verkürze die Wege ins Wohngebiet und ins Center, so Müller-Brandes. Bei der anderen Option bleibt alles wie gehabt.

Finanziell erhebliche Unterschiede

Unterm Strich betragen die Kosten für die größere Umbauvariante knapp drei Millionen Euro für die öffentliche Hand und 750.000 Euro für die Privateigentümer. Bei der kleineren Variante sind es 1,85 Millionen Euro und 600.000 Euro. Mit einem Baubeginn rechnet Winfried Müller-Brandes 2022/23. Die Mittel, die der Senat noch freigeben muss, kommen aus dem „Stadtumbau“. Der Kiez Heerstraße Nord ist seit 2017 Fördergebiet.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 97× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 895× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 569× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.068× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.951× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.