„Holterdipolter" im Oktober
KinderKulturMonat lädt zu spannenden Veranstaltungen ein – zum letzten Mal?

Chris Benedict mit dem vielleicht letzten Plakat für den KinderKulturMonat. | Foto: Susanne Schilp
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  • Chris Benedict mit dem vielleicht letzten Plakat für den KinderKulturMonat.
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Die Wochenenden im Oktober werden bunt. Der KinderKulturMonat lockt mit Workshops und Aktionen, mit Wissenswertem und Überraschendem. Kinder und Jugendliche können sich ausprobieren und ins künstlerische Getümmel stürzen. Ab sofort sind Anmeldungen möglich.

In der Liebermann-Villa am Wannsee, Colomierstraße 3, geht es am 5., 12., 19. und 26. Oktober jeweils von 11 bis 12.30 Uhr ins Atelier des Künstlers. Kinder von sechs bis zwölf Jahren besuchen den Garten der Villa, in dem Liebermann malte, sie erkunden, wie er malte und was ein Atelier eigentlich ist. Außerdem wird ihnen die Frage gestellt: Wo würdet ihr gerne malen?

Im Alliierten-Museum, Clayallee 135, gibt es am Sonnabend, 5. Oktober von 10 bis 13.30 und von 14.30 bis 18 Uhr einen Graffiti-Workshop. Zehn- bis Zwölfjährige erfahren, dass die Mauer als sie noch stand zur längsten Graffiti-Fläche der Welt wurde. Ein Stück davon kann auf dem Freigelände des Museums besichtigt werden. Anschließend sind die Mädchen und Jungen aufgefordert, selbst zur Sprühdose zu greifen und eigene Bilder zu gestalten.

Am Sonnabend, 12. Oktober, reisen acht- bis zwölfjährige Kinder zurück in die Zeit der Luftbrücke „Als es Schokolade vom Himmel regnete“. Sie lernen die Geschichte des US-Piloten Gail S. Halvorsen kennen, der Süßigkeiten an kleinen Fallschirmen über dem Tempelhofer Feld abwarf und können selbst Schokoladenfallschirme basteln und vom Rosinenbomber aus fliegen lassen.

Im Kunsthaus Dahlem, Käuzchensteig 8, heißt es am Sonnabend, 5. Oktober, von 11 bis 12.30 Uhr „Skulptur 2.0“. Acht- bis Zwölfjährige entdecken bei einem Rundgang die Vielfalt in der Welt der Formen. Sie tauchen zeichnerisch in das Universum der Skulptur ein und legen eine Skizzensammlung an. Um die „Faszination Fremde“ geht es am Sonntag, 6. Oktober. Die acht- bis zwölfjährigen Teilnehmer erkunden Kunstwerke, die den Kontinent Afrika als die Fremde thematisieren und setzen das Gesehene in Zeichnungen um.

„Dinge aus einer verdrehten Welt“ sind am 6. und 27. Oktober von 14 bis 17 Uhr im Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30, zu entdecken. Diese Dinge können eine Geschenkbox sein, die sich nicht öffnen lässt oder eine Lampe, die nicht leuchtet. Im Workshop bauen Sechs- bis Zwölfjährige Objekte, bei denen man nicht weiß, wo oben und unten ist. Gestaltet werden sie aus Kartonagen, Folien und verschiedenen Papieren.

Die Angebote sind für Kinder und Jugendlich kostenlos, sie müssen sich nur anmelden unter https://bwurl.de/14j5. Dort sind auch die anderen Veranstaltungen zu finden, insgesamt rund 130 in ganz Berlin.

Im Haushalt des Senats nicht berücksichtigt

Der KinderKulturMonat, dieses Mal mit dem Motto „Oktober holterdipolter“, ist ein Projekt des WerkStadt Kulturvereins Berlin in Neukölln. Das kostenlose Kunst-Festival für Kinder startete 2011, es wird seitdem immer beliebter, die Teilnehmerzahl größer. Im Schnitt kommen 6000 Besucher. Doch aktuell gibt es Sorgen. Im Entwurf des Senats für den Doppelhaushalt 2020/21 findet das Projekt bisher keine Berücksichtigung, und ohne finanzielle Absicherung über den Landeshaushalt droht das Ende.

„Wir brauchen rund 350 000 Euro pro Jahr für das Festival“, erklärt Chris Benedict vom WerkStadt Kulturverein. Bisher gab es Geld aus diversen Töpfen, zuletzt aus dem landeseigenen Projektfonds kulturelle Bildung. Diese Förderung kam 2019 nicht zustande, der Kulturmonat konnte nur mit einer Notfallfinanzierung der Senatsbildungsverwaltung organisiert werden.

Ob und wie es weitergeht, ist offen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Befürworter: Mehr als 50 Kultureinrichtungen haben einen offenen Brief an den Bildungs-, den Kultur- und den Haushaltsauschuss des Senats geschickt und um Unterstützung gebeten.

Bis eine Entscheidung in der Haushaltsdebatte fällt, muss der Verein aber weiter bangen. Wieder auf Sponsorensuche zu gehen, wie in den Vorjahren, ist kein echter Plan B. „Wir arbeiten ehrenamtlich, und uns geht langsam die Luft aus“, sagt Chris Benedict. Der KinderKulturMonat sei so erfolgreich und ein Bekenntnis zur Stadt und ihren Kindern. „Der Senat sollte sich deshalb ebenfalls dazu bekennen und uns unterstützen.“

Chris Benedict mit dem vielleicht letzten Plakat für den KinderKulturMonat. | Foto: Susanne Schilp
Kunst entdecken und selber machen, darum geht es im KinderKulturMonat.   | Foto: Mona Braun
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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