Jutebeutel als Türöffner
Präventionsreihe „Das kommt mir in die Tüte“ gestartet

Seit der Corona-Pandemie ist zu beobachten, dass der Konsum von Rauschmitteln bei jungen Menschen angestiegen und deutlich riskanter geworden ist. Das fällt auch in Steglitz-Zehlendorf auf. Mit einer neuen Präventionsreihe wollen Jugendamt, die Integrative Suchtberatung Königsberger Straße und das Mobile Wohnzimmer des Nachbarschaftshauses Wannseebahn jetzt dagegensteuern.

Unter dem Motto „Das kommt mir in die Tüte“ ging die neue Reihe kürzlich an den Start. Im Rahmen einer Frühintervention konnten sich junge Menschen auf der Auftaktveranstaltung einen Jutebeutel abholen – gefüllt mit Überraschungen, aber auch nützlichen Dingen sowie Infos zu Beratungs- und Gesprächsangeboten. Ziel der Reihe ist es, jungen Leuten, die Drogen, Alkohol oder Medikamente missbräuchlich konsumieren, verschiedene Angebote zu machen und ihnen die Möglichkeit geben, über ihre täglichen Herausforderungen, Ängste und auch ihren Konsum zu sprechen. Gespräche und Angebote sind kostenlos. Schwerpunkt des Projektes ist es, schnell und frühzeitig einzugreifen, wenn Kinder und Jugendliche exzessiv Drogen und Alkohol zu sich nehmen. Sie sollen viel mehr für einen verantwortungsbewussten Umgang damit sensibilisiert werden. So ist es eine zentrale Aufgabe, Kontakte zu Jugendlichen aufzubauen, die das etablierte Hilfesystem nicht nutzen wollen. Die „Tüten“, die an die Zielgruppen verteilt werden, sollen dabei eine Türöffner-Funktion haben. Die Empfänger bekommen erste Informationen zu verschiedenen Substanzen und gleichzeitig Gesprächs- und Workshop-Angebote, an denen sie unverbindlich und auch anonym teilnehmen können.

Eines der Angebote ist der „walk and talk“. Dabei können junge Menschen, die Probleme mit Rauschmitteln haben, sich mit Projektmitarbeitern auf einem Spaziergang durch den Park am Teltowkanal über ihre Probleme und verschiedene Themen rund um Sucht und Drogenkonsum unterhalten. Die „walk and talk“-Termine können montags in der Zeit von 15 bis 16 Uhr sowie von 16 bis 17 Uhr verabredet werden. Treffpunkt ist das alte Schiff an der Emil-Schulz-Brücke in der Nähe der Bushaltestelle Ostpreußendamm/Königsberger Straße. Im Internet gibt es auf der Webseite www.walkandtalk.de viele Informationen zum Konzept der Präventionsreihe und zu den Angeboten. Darüber hinaus kann jeder auf einem Fragebogen seinen Konsum checken.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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