Vier Turnhallen werden frei

Steglitz. Sechs Turnhallen sind in Steglitz-Zehlendorf noch als Notunterkünfte belegt. Vier von ihnen sollen jetzt freigezogen werden.

Laut einer Mitteilung des Netzwerkes „Berlin hilft“ sind die Umzüge aus den Notunterkünften während der Winterferien, also von Montag bis Sonntag, 30. Januar bis 5. Februar geplant. Der stellvertretende Bürgermeister Michael Karnetzki (SPD) bestätigte diese Information auf der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung und teilte mit, dass die Turnhallen Hüttenweg, Lauenburger Straße, Lessingstraße und Wedellstraße in den Winterferien frei werden.

Laut dem Landesamt für Flüchtlinge (LAF) sollen die Flüchtlinge nach Marzahn-Hellersdorf umziehen. Dort werden sie in die Modulare Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) in der Wittenberger Straße einziehen. Platz ist dort für rund 450 Menschen. Die unzumutbaren Lebensbedingungen, die in den Notunterkünften herrschten, sind für die Menschen aus diesen vier Turnhallen dann endlich vorbei.

Allerdings gibt es auch einen Wermutstropfen: Zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht möglich, die Menschen auch weiterhin im Bezirk unterzubringen. Der Grund ist, dass derzeit keine Plätze in neuen Unterkünften zur Verfügung stehen. Es sind zwar Tempohomes und MUFs geplant, unter anderem an der Leonorenstraße, der Finckensteinallee und der Lissabonallee, aber keine dieser Unterkünfte wird rechtzeitig fertig. Unter anderem kommt es zu Verzögerungen am geplante MUF-Standort Leonorenstraße. Hier versucht eine Bürgerinitiative einen alten Park mit wertvollem Baumbestand zu retten. Das LAF plant, genau auf dem Parkgelände die Unterkünfte zu errichten, obwohl es nach Ansicht der Bürger durchaus eine Alternative auf dem Areal gäbe. Das Bezirksamt und die BVV unterstützen die Bürgerinitiative.

Trotz fehlender Unterkünfte haben sich Senat, LAF und der Bezirk entschlossen, die Notunterkünfte im Bezirk endlich aufzulösen und dafür einen Wechsel in das nicht wirklich nahe gelegene Marzahn-Hellersdorf in Kauf zu nehmen. Um soziale Bindungen zu erhalten, zieht die Belegung der Hallen soweit möglich komplett um. Nach Angaben des Willkommensbündnisses Steglitz-Zehlendorf soll die Volkssolidarität als Betreiber der MUF eingesetzt werden. KaR

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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