JVA-Häftlinge reparierten Fahrräder für Flüchtlingskinder
Tempelhof. Pünktlich zum Start der Fahrradsaison können sich mehrere Hundert zurzeit in einem Hangar auf dem ehemaligen Flughafen lebende Flüchtlingskinder über einen Schwung Drahtesel freuen. Strafgefangene haben es möglich gemacht.
Die aus verschiedenen Ländern, hauptsächlich aus Syrien, stammenden Kinder können jetzt nach Lust und Laune in die Pedale treten und auf dem ehemaligen Flughafengelände ihre Runden drehen. Schüler der Neuköllner Wetzlar-Grundschule hatten im vergangenen Herbst nicht mehr benötigte sowie reparaturbedürftige Fahrräder und Ersatzteile gesammelt und das Material über einen entsprechenden Kontakt an die Justizvollzugsanstalt Tegel (JVA) weitergeleitet. Dort wurden die Räder dann in der gefängniseigenen Fahrradwerkstatt von Häftlingen repariert und aufpoliert.
Mitarbeiter der JVA hatten die Idee zu der Aktion, die nicht nur den beteiligten Insassen gefiel, sondern die auch ihr oberster Dienstherr, der Senator für Justiz und Verbraucherschutz, Thomas Heilmann (CDU), „ganz toll“ fand. So toll, das er die Hilfsaktion quasi zur Chefsache erklärte und die insgesamt über 50 aufgepäppelten Fahrräder aller Größen, Arten und Bauweisen, darunter auch Drei- und Laufräder sowie ein Tretroller, vergangene Woche mit einem justizeigenen Lkw direkt am Hangar 7 am Tempelhofer Damm, Höhe Paradestraße anliefern ließ und sie höchstpersönlich von der Ladeklappe aus an die Kinderschar verteilte. Sie wurden ihm förmlich aus der Hand gerissen.
Dazu gab es für jedes Kind noch einen schicken Sturzhelm. „So viele fröhliche Kinder sind einfach großartig“, freute sich der Politiker. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.