Bezirk will im Flughafen an historische Anfänge erinnern
Um diesen historischen Umstand entsprechend zu würdigen, hatte die Bezirksverordnetenversammlung im Oktober beschlossen, das Bezirksamt zu beauftragen, sich beim Senat und dem Berliner Fußball-Verband dafür einzusetzen, Räume im ehemaligen Flughafengebäude für eine ständige Ausstellung zu nutzen. "Das Tempelhofer Feld ist eine Wiege des Berliner und deutschen Fußballs. Es wäre wichtig, im Gebäude des ehemaligen Flughafens an die Anfänge an diesem historischen Ort zu erinnern", so die Begründung der Antragsteller von der CDU-Fraktion. Das Bezirksamt beziehungsweise die zuständige Stadträtin für Bildung, Kultur und Sport, Jutta Kaddatz (CDU), ist dem Beschluss wunschgemäß gefolgt und hat die zuständige Senatsveraltung für Inneres sowie das Präsidium des Berliner Fußball-Verbands angeschrieben. Eine Antwort gab es bislang allerdings nicht, wie die Stadträtin der BVV mitteilt, und dass, "sobald Antworten vorliegen", der für Sport zuständige Ausschuss benachrichtigt werde.
Der BFC Germania wurde 1888 vom damals 17-jährigen Paul Jestram zusammen mit seinen drei Brüdern und ein paar Schulfreunden gegründet. Zwar sind einige heute berühmte Vereine wie der Hamburger SV, der VfL Bochum 1848 oder TSV 1860 München schon etliche Jahre älter, aber deren Schwerpunkte lagen eben noch längst nicht auf Fußball sondern vielmehr auf Turnen und Leichtathletik. Auch der Ball war noch nicht rund sondern oval. Insgesamt war Fußball zu dieser Zeit in Deutschland kaum ein Thema. Die Geburtsstunde des Fußballs überhaupt schlug in England. Im Oktober 1857 wurde mit dem FC Sheffield der erste und noch heute bestehende Kickerklub der Welt ins Leben gerufen.
In Deutschland gab es zur Zeit der Germania-Gründung weder ein festes Regelwerk geschweige noch entsprechende Fußballplätze. Die "Germanen" waren dann als erste reguläre Fußballmannschaft auf dem Tempelhofer Feld angetreten und werden deswegen vom Deutschen Fußball-Bund offiziell als ältester Fußballverein bestätigt. Der DFB ist übrigens "erst" 114 Jahre alt und mithin zwölf Jahre jünger als Germania.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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