Sicherer fahren auf der Magistrale
Markierung eines geschützten Radwegs am Tempelhofer Damm beginnt

In der kommenden Woche sollen die Bauarbeiten auf dem Tempelhofer Damm beginnen. Auf dem rund anderthalb Kilometer langen Abschnitt zwischen Ullsteinstraße und Alt-Tempelhof werden Radstreifen angelegt.

Bereits vor vier Jahren stimmten die Bezirksverordneten mehrheitlich für Radwege in beide Richtungen, die mit Pollern vom Autoverkehr abgetrennt sind. Dem vorausgegangen war ein Einwohnerantrag, für den das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg in nur zwei Wochen die nötigen 2000 Unterschriften gesammelt hatte. War beim damaligen Beschluss noch von einem „Verkehrsversuch“ die Rede, so ist inzwischen das Berliner Mobilitätsgesetz in Kraft getreten. „Es verpflichtet zum Bau von Radwegen an allen Hauptstraßen, sodass die neuen Anlagen Bestand haben werden“, so Stefan Meißner vom Netzwerk.

Dass die Radfahrer so lange auf einen für sie reservierten Streifen warten mussten, lag vor allem an der intensiven Bürgerbeteiligung: Bewohner erarbeiteten Leitlinien, die für die Planung gelten sollten. Sie beschäftigten sich dabei auch mit den Belangen von Menschen mit Beeinträchtigungen, Schulkindern, von Handel und Lieferverkehr. Bei diversen Veranstaltungen wurde über das Vorhaben diskutiert. Wer mehr wissen möchte: Der gesamte Prozess ist auf der Internetseite des Bezirksamts unter https://bwurl.de/17c9 dokumentiert.

Nun geht es also los. In diesem Jahr stehen Sanierungen der Fahrbahndecke und erste Markierungs- und Bauarbeiten auf dem Programm, informiert Christiane Heiß (Bü90/Die Grünen), als Stadträtin zuständig für das Straßen- und Grünflächenamt. Im kommenden Jahr sollen die Neumarkierungen an den Knotenpunkten und Umbauarbeiten an den Querungsstellen folgen. „Diese bringen auch für Fußgänger und die Barrierefreiheit Verbesserungen und tragen so zur Attraktivität des Tempelhofer Damms bei“, sagt Heiß.

Vor allem aber werden sich wohl dann auch Menschen aufs Rad setzen, denen die dichtbefahrene Straße bisher zu gefährlich gewesen ist. Stefan Meißner glaubt, dass jene profitieren, die im Süden leben und in die Innenstadt strampeln wollen. Er hofft, dass das Beispiel Te-Damm Schule macht. Der Bezirk sei groß und es gebe noch viel zu tun. „Bei den weiteren umzubauenden Straßen muss beim Tempo eine deutliche Schippe draufgelegt werden.“

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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