Noch mehr Platz für Flüchtlinge
Im Allende-Viertel wird für 460 Menschen gebaut

Die für Geflüchtete vorgesehene Wohnanlage an der Späthstraße steht seit Monaten leer. | Foto: Ralf Drescher
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Im Bezirk Treptow-Köpenick sollen weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge geschaffen werden. Am Standort des früheren Seniorenheims Salvador-Allende-Straße sollen in den nächsten zwei Jahren Wohnungen für Geflüchtete entstehen.

Dafür wird das marode Bauwerk aus den 1970er-Jahren abgerissen. Bis Ende Februar 2019 werden Bäume und Sträucher auf dem Grundstück gerodet, bis Ende Juli soll der Betonplattenbau abgerissen werden. Im Sommer 2019 wird Baubeginn sein. Es entstehen drei sechsgeschossige modulare Bauten mit Erschließung über einen Mittelgang. Geplant sind Wohnungen mit ein bis fünf Zimmern, in denen 460 Bewohner unterkommen sollen. Die drei Gebäude werden einen Hof bilden, dort finden zwei Spielplätze für kleine und größere Kinder sowie ein Dorfplatz Platz. Inbetriebnahme könnte im Dezember 2020 sein. Untergebracht werden Flüchtlinge mit geklärtem Aufenthaltsstatus.

Eine weitere Unterkunftsmöglichkeit für Geflüchtete steht an der Späthstraße im Ortsteil Baumschulenweg. Dort hatte das Wohnungsunternehmen Stadt und Land seit Sommer eine Wohnanlage mit 78 Wohnungen errichtet. Die Anlage, die aus fertigen Modulen errichtet wurde, ist seit Monaten fertig. Mehrere Leser, darunter Jutta Dürkop, hatten die Berliner Woche informiert, dass die Anlage immer noch leer steht. Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten antwortete auf Nachfrage, dass es noch keinen Betreiber für die Unterkunft gibt. „Im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens war bereits im Oktober ein Betreiber ausgesucht worden. Ein unterlegener Bewerber hat dagegen bei der Vergabekammer Widerspruch eingelegt. Daher ruhen bis zum Abschluss des Verfahrens alle Maßnahmen“, teilt Sascha Langenbach, Pressesprecher des Landesamts, mit. Weiterhin lässt er durchblicken, dass es zwar Vorgaben für ein beschleunigtes Verfahren gäbe, die Vergabekammer aber unabhängig arbeitet. „Wir besitzen leider keine Handhabe, an dieser Situation aktuell etwas zu verändern“, so Langenbach.

Im Vorfeld hatte es in Baumschulenweg und auch jetzt im Allende-Viertel Gespräche mit Anwohnern gegeben. Dabei wurde auch überlegt, wie Bürger ehrenamtlich in die Betreuung von Geflüchteten einbezogen werden können.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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