Der große Jahresrückblick 2021
Diese Themen haben in Treptow-Köpenick dieses Jahr für Aufsehen gesorgt

Im Januar wurde das Riesenrad im Spreepark abgebaut. Zwischenzeitlich sah das Wahrzeichen wie eine angeschnittene Torte aus. | Foto:  Grün Berlin GmbH
11Bilder
  • Im Januar wurde das Riesenrad im Spreepark abgebaut. Zwischenzeitlich sah das Wahrzeichen wie eine angeschnittene Torte aus.
  • Foto: Grün Berlin GmbH
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

2021 war ein besonderes Jahr, nicht nur aufgrund der weiter anhaltenden Pandemie. In Treptow-Köpenick ist viel passiert. Lange geplante Bauvorhaben wurden begonnen oder kamen zum Abschluss, andere verzögerten sich. Eine beliebte Ausflugslocation feierte Wiedereröffnung und ein neues Bezirksamt nahm seine Arbeit auf – mit vielen neuen und jungen Gesichtern. Im Folgenden werden Sie noch einmal über die wichtigsten Themen informiert.

Das Jahr begann mit einem vielbeachteten Ereignis: dem Abbau des Riesenrads im Spreepark. Fast zwei Jahrzehnte lang war der 45 Meter hohe Stahlkoloss ungeschützt den Witterungsbedingungen ausgeliefert. Nun wurde das Wahrzeichen ab dem 8. Januar in nur wenigen Wochen komplett zerlegt und abtransportiert. Nach aufwendigen Materialprüfungen gab die Grün Berlin GmbH später bekannt, dass das Riesenrad sanierungsfähig ist. Ab 2024 sollen Fahrgäste wieder einsteigen können. Im Herbst 2022 wird auf dem Spreeparkgelände zunächst einmal das ehemalige Ausflugslokal Eierhäuschen wiedereröffnen.

Im Frühjahr wurde der konkrete Entwicklungsplan für die Rathenau-Hallen in Oberschöneweide bekannt. Der neue Eigentümer BaseCamp möchte das denkmalgeschützte frühere Industrieareal zwischen Spree, Wilhelminenhof- und Edisonstraße bis 2025 zu einem Büro- und Kulturstandort umwandeln. Geplant sind außerdem ein öffentlicher Uferweg, ein Marktplatz und Gastronomie. Wo während des Zweiten Weltkriegs Scheinwerfer für die Flugabwehr und Munitionshülsen produziert wurden, entsteht ein spannendes neues Stadtquartier. Dieses wird, so die Pläne des Eigentümers, unter anderem Büros für Start-ups und bereits etablierte Unternehmen, Ateliers, ein Hostel- und Beherbergungsangebot, ein Kino und eine Bibliothek beinhalten.

Die denkmalgeschützten Rathenau-Hallen sollen durch den Eigentümer BaseCamp bis 2025 zu einem Büro- und Kulturstandort umgewandelt werden. | Foto: Philipp Hartmann
  • Die denkmalgeschützten Rathenau-Hallen sollen durch den Eigentümer BaseCamp bis 2025 zu einem Büro- und Kulturstandort umgewandelt werden.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Auch in den kommenden Jahren eines der wichtigsten Projekte im Bezirk wird die im Sommer begonnene denkmalgerechte Sanierung des Strandbads Müggelsee bei laufendem Betrieb sein. In Scharen zieht es die Menschen jährlich zum Baden an den Müggelsee und nach Rahnsdorf an den kostenlos nutzbaren Sandstrand. Weil die Bestandsgebäude aber schon seit Langem vor sich hin bröckeln, wurde das Vorhaben seit vielen Jahren vorbereitet. Saniert werden unter anderem die zum Denkmalensemble gehörenden Funktions- und Eingangsgebäude sowie das Mehrzweckgebäude. Dort sollen künftig Sanitäranlagen und Umkleiden, Gastronomie und Verkaufsräume untergebracht werden. Um die Barrierefreiheit herzustellen, werden behindertengerechte Toiletten und ein Aufzug gebaut. Der Eingangsbereich wird wieder einen dreiflügeligen Zugang umfassen und die Freitreppe wird in der ursprünglichen Gestalt ausgeführt. Das ursprüngliche Erscheinungsbild soll zurückkehren. „Mit der Denkmalsanierung wird das ‚alte‘ Strandbad zurückgeholt und gleichzeitig für eine neue, moderne Nutzung ertüchtigt“, äußerte sich Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Voraussichtlich Ende 2024 werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Im Sommer wurde mit der denkmalgerechten Sanierung des Strandbads Müggelsee bei laufendem Betrieb begonnen. Die Arbeiten werden bis Ende 2024 dauern. | Foto: Philipp Hartmann
  • Im Sommer wurde mit der denkmalgerechten Sanierung des Strandbads Müggelsee bei laufendem Betrieb begonnen. Die Arbeiten werden bis Ende 2024 dauern.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Anfang Juni war es endlich so weit. Knapp ein Jahr nach der Vertragsunterzeichnung mit dem Bezirksamt wurde von der Trebow GmbH der zuvor seit 2019 geschlossen Biergarten am Haus Zenner eröffnet. Die neuen Betreiber Tony Ettelt und Sebastian Heil, zuvor in der Clubszene aktiv, haben dem beliebten Ausflugsziel im Treptower Park mit Blick auf die Insel der Jugend wieder Leben eingehaucht. Regelmäßig waren in der ersten Sommersaison die Plätze stark nachgefragt. Gäste ließen sich dort unter anderem das Bürgerbräu-Pils, das exklusiv für das Zenner neu aufgelegt wurde, Currywurst, Käsespätzle und Flammkuchen schmecken. Auch eine Eisdiele wurde eröffnet. Die Sanierung des Areals geht unterdessen auch im kommenden Jahr weiter. 2022 sollen der Saal und das neben dem Hauptgebäude liegende Turmhaus eröffnen, 2024 dann auch noch die Körnervilla. Der Nutzungsvertrag zwischen den Betreibern und dem Bezirk ist zunächst auf 25 Jahre festgeschrieben.

Tony Ettelt und Sebastian Heil gründeten die Trebow GmbH und eröffneten im Juni den Wein- und Biergarten am Haus Zenner im Treptower Park. Nur dort gibt es das beliebte Bürgerbräu-Pils - aus extra angefertigten Bierkrügen. | Foto: Philipp Hartmann
  • Tony Ettelt und Sebastian Heil gründeten die Trebow GmbH und eröffneten im Juni den Wein- und Biergarten am Haus Zenner im Treptower Park. Nur dort gibt es das beliebte Bürgerbräu-Pils - aus extra angefertigten Bierkrügen.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Neben Neueröffnungen gab es allerdings auch Schließungen zu verzeichnen. Prominentes Beispiel Ende März: Die „Kostüm-Zauberei“ musste schließen, weil aufgrund der Pandemie die Einnahmen einbrachen. In den Räumlichkeiten der Kostümbildnerin Antje Schrader in Adlershof, die einst im Kostümfundus des DDR-Fernsehens gearbeitet hat, konnten sich Kunden unter anderem in Barockkleidern, Western- und Piratenoutfits, Dirndln und Lederhosen, Faschings- und Tierkostümen einkleiden und diese für Partys ausleihen.

In der Corona-Pandemie brachen ihr die Einnahmen weg. Aus diesem Grund musste Antje Schrader Ende März ihre „Kostüm-Zauberei“ in Adlershof schließen. | Foto: Philipp Hartmann
  • In der Corona-Pandemie brachen ihr die Einnahmen weg. Aus diesem Grund musste Antje Schrader Ende März ihre „Kostüm-Zauberei“ in Adlershof schließen.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Bei der Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung am 26. September setzte sich die SPD mit 25,2 Prozent als stärkste Kraft durch. Anfang November wurde Oliver Igel folglich erneut zum Bürgermeister von Treptow-Köpenick gewählt. Für den einst jüngsten Bezirksbürgermeister Berlins ist es damit bereits die dritte Amtszeit. Frischen Wind ins Bezirksamt bringen die vier neuen Stadträte Alexander Freier-Winterwerb (SPD, Jugend und Gesundheit), Dr. Claudia Leistner (Grüne, Stadtentwicklung, Straßen, Grünflächen und Umwelt), Marco Brauchmann (CDU, Weiterbildung, Schule, Kultur und Sport) und Carolin Weingart (Die Linke, Soziales, Arbeit und Teilhabe). Alle sind erst Mitte 30 und wollen den Bezirk in Zukunft mit parteiübergreifender Zusammenarbeit voranbringen.

Oliver Igel (SPD, Zweiter von rechts) wurde zum dritten Mal in Folge zum Bürgermeister gewählt. Die Stadträte Marco Brauchmann (CDU), Carolin Weingart (Die Linke), Claudia Leistner (Grüne), und Alexander Freier-Winterwerb (SPD) sind neu im Bezirksamt. | Foto: BA Treptow-Köpenick
  • Oliver Igel (SPD, Zweiter von rechts) wurde zum dritten Mal in Folge zum Bürgermeister gewählt. Die Stadträte Marco Brauchmann (CDU), Carolin Weingart (Die Linke), Claudia Leistner (Grüne), und Alexander Freier-Winterwerb (SPD) sind neu im Bezirksamt.
  • Foto: BA Treptow-Köpenick
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Am 30. Oktober wurde der 40 Millionen Euro teure Tram-Lückenschluss zwischen dem S-Bahnhof Schöneweide und der Karl-Ziegler-Straße in Adlershof gefeiert. Nach rund anderthalb Jahren Bauzeit wurde die 2,7 Kilometer lange Streckenverlängerung auf dem Groß-Berliner Damm, die täglich von Tausenden Fahrgästen genutzt wird, freigegeben. Mit Landschaftspark Johannisthal, Gerhard-Sedlmayr-Straße, Benno-König-Straße, Landfliegerstraße und Nieberstraße kamen gleich fünf neue, barrierefreie Haltestellen dazu. Die neue Trasse hat den Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof und die am Landschaftspark Johannisthal entstandenen Neubauwohnungen per Schiene an den S-Bahnhof Schöneweide angebunden. Sie verlängerte die Linie M17 von Schöneweide bis zum S-Bahnhof Adlershof sowie die Linie 61 in entgegengesetzter Richtung von der bisherigen Endhaltestelle Karl-Ziegler-Straße zum Sterndamm. „Mit dem Bau der neuen Straßenbahnstrecke in Adlershof haben wir gezeigt, wie uns gemeinsam mit dem Land Berlin die Mobilitätswende gelingen kann“, sagte die BVG-Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp bei der Eröffnung. Ein ganz besonderer Tag war es für die in Johannisthal aufgewachsene Straßenbahnfahrerin Ines Fritsche. Ihr wurde die Ehre zuteil, die Jungfernfahrt im Führerstand zu erleben.

Straßenbahnfahrerin Ines Fritsche freute sich am 30. Oktober über die "riesengroße Ehre", dass sie die Jungfernfahrt auf der Tram-Neubaustrecke zwischen S-Bahnhof Schöneweide und Karl-Ziegler-Straße in Adlershof absolvieren durfte. | Foto: Philipp Hartmann
  • Straßenbahnfahrerin Ines Fritsche freute sich am 30. Oktober über die "riesengroße Ehre", dass sie die Jungfernfahrt auf der Tram-Neubaustrecke zwischen S-Bahnhof Schöneweide und Karl-Ziegler-Straße in Adlershof absolvieren durfte.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Noch nicht eröffnet ist dagegen die Salvador-Allende-Brücke. Wie die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Naturschutz auf Anfrage der Berliner Woche erst vor wenigen Wochen bekanntgab, braucht es noch bis zum Spätsommer 2022 Geduld. Gründe für die Verzögerungen beim Bau der Salvador-Allende-Brücke sind coronabedingte Lieferengpässe bei Baumaterialien sowie schwierige Bedingungen im Baugrund. Dort wurden Hindernisse und Bauwerke gefunden, die nicht in den Bestandsunterlagen eingetragen waren.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 252× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.010× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 662× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.151× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.