Die neue S-Bahn im Testlauf
Erste Züge sollen ab Januar 2021 zwischen Spindlersfeld und Südkreuz verkehren

Die neue Berliner S-Bahn auf der Teststrecke in Wegberg-Wildenrath. | Foto: Siemens Mobility/Stadler Pankow/Rainer Wirth
  • Die neue Berliner S-Bahn auf der Teststrecke in Wegberg-Wildenrath.
  • Foto: Siemens Mobility/Stadler Pankow/Rainer Wirth
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Wegberg-Wildenrath, eine Stadt mit 30 000 Einwohnern, rund 600 Kilometer entfernt an der niederländischen Grenze. Hier dreht derzeit Berlins neue S-Bahn ihre Proberunden.

Denn auf dem früheren britischen Militärflugplatz befindet sich das Bahntest-Center von Siemens, das weltweit modernste seiner Art. Hier müssen die Vorserienexemplare der neuen Bahnbaureihe 483/484 geprüft werden. Dafür wurden fünf Züge im Schlepp von Lokomotiven in zweitägigen Fahrten aus Berlin überführt. Seit Herbst 2018 werden sie immer wieder auf den 2500 Meter langen Testring geschickt. Hier sind Geschwindigkeiten bis Tempo 100 möglich. Es müssen rund 160 000 Testkilometer absolviert werden. „Geprüft werden unter anderem Entgleisungssicherheit, elektromagnetische Verträglichkeit sowie Gleit- und Schleuderschutz bei unterschiedlichen Beladungszuständen und verschiedenen Geschwindigkeiten. Außerdem werden Bremstests absolviert und Bremswege gemessen“, teilt Deutsche-Bahn-Sprecher Burkhard Ahlert mit.

Bei der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin GmbH scheint man zufrieden zu sein. „Wir wollen unseren Fahrgästen ab 2021 ein Fahrzeug präsentieren, dass sie zuverlässig, schnell und bequem an ihr Ziel bringt. Die neuen Züge werden daher intensiv über einen Zeitraum von zwei Jahren getestet. Dabei werden wir das Hersteller-Konsortium eng begleiten“, verspricht S-Bahnchef Peter Buchner.

Gefertigt werden die neuen Bahnen von den Firmen Siemens und Stadler. Neben den Tests in Nordrhein-Westfalen wird es weitere in Wien geben. Dort kommt einer der Züge in eine Klimakammer, die ihn auf minus 30 Grad Celsius abkühlt. Auch dann müssen Bremsen, Motoren und die Türen noch funktionieren. Ab diesem Sommer sind auch Testfahrten ohne Fahrgäste auf der betriebsbereiten, aber noch nicht befahrenen Strecke zwischen S-Bahnhof Schönefeld und dem Bahnhof unter dem BER-Hauptterminal angesagt. Erst hier kann die spezielle Berliner Fahrsperre, die beim Überfahren eines roten Signals eine Zwangsbremsung auslöst, in vollem Umfang geprüft werden.

Erstmals einsteigen können die Berliner, wenn alle Tests erfolgreich verlaufen, in die neuen Züge am 1. Januar 2021. Dann beginnt der Betrieb mit Fahrgästen auf der S 47 zwischen Spindlersfeld und Südkreuz. Bis 2023 sollen 382 der neuen Wagen auf die Schienen gehen, im Gesamtwert von 900 Millionen Euro.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

15 folgen diesem Profil

3 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 171× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 124× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 178× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.517× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.