Maßnahmen gegen Verdrängung von Betrieben
Bezirk beschließt Konzept als Hilfe für Gewerbe und Handwerk
Als einer der ersten Berliner Bezirke beschließt Treptow-Köpenick ein Konzept zur Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen.
Hintergrund ist, dass die Flächen immer knapper werden und Unternehmen des produzierenden Gewerbes und des Handwerks vermehrt von Verdrängung betroffen sind. Das sogenannte Wirtschaftsflächenkonzept (WiKo) formuliert Entwicklungsvorstellungen, um bestehende Gewerbestandorte zu sichern und potenzielle Gewerbeflächen zu identifizieren sowie darauf aufbauend standortbezogene Strategien und Maßnahmen zu schaffen. Unterschiedliche Gremien und Vertretungen aus der Verwaltung auf Bezirks- und Senatsebene, Politik und Wirtschaft haben daran mitgewirkt. Mit der Beschlussfassung durch die Bezirksverordnetenversammlung am 15. Dezember bildet das WiKo für die Bezirksverwaltung und Bezirkspolitik eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Gewerbeflächenentwicklung und die Steuerung von Ansiedlungen und Betriebserweiterungen.
Die Erarbeitung des Konzepts sei auf Basis einer Bestandsaufnahme aller Wirtschaftsflächen ab einer Größe von 500 Quadratmetern erfolgt, heißt es aus dem Bezirksamt. Dadurch habe der Bezirk zugleich erstmals georeferenzierte Basisdaten über den Gewerbeflächenbestand erhalten. Das WiKo gibt damit eine Übersicht über die Gewerbeflächen und deren Entwicklungsmöglichkeiten im Bezirk. Die künftige Gewerbeflächensicherung und -entwicklung soll sich dabei an zehn Leitlinien orientieren.
Ausgehend von einem Flächenbestand von etwa 1000 Hektar sind nach Bezirksangaben rund zwei Drittel davon wirtschaftlich genutzt sowie zusätzlich zirka 318 Hektar Potenzialflächen ermittelt worden. „Diese un- oder untergenutzten Flächen bzw. Perspektivflächen stellen ein beachtliches Flächenpotenzial dar, das sich zu erheblichen Teilen in bestehenden Gewerbegebieten findet, da nach wie vor große gewerbliche Brachflächen im Bezirk vorhanden sind“, heißt es dazu.
Mit der Verdrängung von Gewerbe setzt sich auch der Senat seit Längerem auseinander. Längst laufen die Planungen, um nach mehr als 20 Jahren wieder einen landeseigenen Gewerbehof zu bauen. Dieser soll an der Bornitzstraße 101 in Lichtenberg entstehen und wird von der WISTA Management GmbH geplant.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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