Die Grenze zwischen Fotografie und Malerei: Elena Ternovaja stellt Chemigramme aus
Weißensee. „Die Alchemie der Gedanken“ heißt die neue Ausstellung, die in der Galerie der Brotfabrik zu sehen ist.
„Die Ausstellung vermittelt erstmals einen repräsentativen Überblick über den Werkkomplex der Chemigramme von Elena Ternovaja“, sagt Galerieleiterin Petra Schröck. Die Alchemie als solche beschäftigt sich nicht nur mit der Umwandlung unedler Metalle in Gold oder Silber, sie hat auch eine tiefer gehende psychologische Komponente. Es geht immer auch um eine Wandlung des Menschen, um die Suche des Alchemisten nach sich selbst. Sie dient deshalb als Metapher für geistige und stoffliche Verwandlungen.
Mit diesem Thema beschäftigt sich die ukrainische, in Berlin lebende Fotokünstlerin Elena Ternovaja bereits seit Längerem. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sind in der Ausstellung „Die Alchemie der Gedanken“ zu sehen. Elena Ternovaja experimentiert mit alten Fototechniken. In ihren Werken findet die Transformation, die der Alchemie eigen ist, auf mehreren Ebenen statt. Da ist die stoffliche Ebene, vor allem die Wahl der Chemikalien, die aufgrund des Lichteinflusses einem stetigen Wandlungsprozess unterliegen. Auf der geistigen Ebene verwandelt sie ihre bewussten und unbewussten Gedanken über den Alltag und Erinnerungen. Es entstehen Landschaften, filigrane Bilder und Kalligraphien.
Die Chemigramme basieren auf fotochemischen Reaktionen, die durch Auftragen von Entwickler und anderen Wirkstoffen auf Fotopapier entstehen. Sie gehören zur radikalsten Form der abstrakten Fotografie und bewegen sich an der Grenze zur Malerei. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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