„Kultur:Wagen“ zeigt bewegende Bilder von Harald Hauswald auf dem Antonplatz

Im „Kultur:Wagen“ sind in diesem Jahr Fotografien von Harald Hauswald zu sehen. | Foto: Bernd Wähner
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Weißensee. Der „Kultur:Wagen“ des „Glashaus. Vereins der Nutzer der Brotfabrik“ ist ab diesem Monat wieder im Bezirk unterwegs. Bis zum 25. Juni steht er auf dem Antonplatz.

Und in diesem Jahr zeigt er erneut eine ganz besondere Ausstellung. Unter dem Motto „Das Leben sei ein Fest!“ präsentiert das Projekt Bilder des bekannten Berliner Fotografen Harald Hauswald. Dieser arbeitete von 1981 bis 1990 als Fotograf für die Berliner Stephanus-Stiftung. In den Einrichtungen der diakonischen Stiftung hielt er Momente mit Kindern, Erwachsenen und Senioren fotografisch fest.

Einfühlsam und unverfälscht zeigen seine Schwarzweißbilder das Alltagsleben und das Arbeiten unter den damaligen räumlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten diakonischer Einrichtungen in der DDR. „Die Porträts und Gruppenbilder erzählen vom Glück der Begegnung und der Kraft der Freundschaft“, so Ausstellungskuratorin Petra Schröck. „Und es gelingt dem Fotografen, dass die Dargestellten trotz der Intimität der Bilder ihre Würde und Persönlichkeit behalten. Rückblickend werden sie so zu einem eindrucksvollen und zeitlosen Dokument menschlichen Zusammenlebens und christlicher Nächstenliebe.“

Im Laufe der neunjährigen Tätigkeit Hauswalds entstanden über 200 00 Fotos, von denen nun 30 in der Wanderausstellung zu sehen sind. Harald Hauswald, geboren 1954 in Radebeul, ist Gründungsmitglied der Agentur Ostkreuz. Er gilt als bedeutender kritischer Chronist der Endzeit der DDR. Aufgrund seiner allzu realitätsnahen Fotos wurde er von der DDR-Staatssicherheit unter dem Namen „Radfahrer“ observiert. Seine Fotografien zeigte Hauswald bereits in mehr als 250 Einzelausstellungen, unter anderem auch in den USA, in Frankreich, der Schweiz, in Italien und den Niederlanden. Fotoreportagen veröffentlichte er zum Beispiel in GEO, Stern, Zeitmagazin und Magazin. 1997 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und 2006 mit dem „Einheitspreis – Bürgerpreis zur Deutschen Einheit“ geehrt.

In der Ausstellung ist neben den Bildern auch der Film „Gespräch mit Harald Hauswald“, ein Streifen von Marc Thümmler, zu sehen. Für diesen besuchte Harald Hauswald Orte, die er in den 80er-Jahren dokumentierte.

Die Ausstellung im „Kultur:Wagen“ auf dem Antonplatz ist täglich von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Ende Juni zieht die Ausstellung dann weiter auf den Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg. Danach ist sie ab Ende August an der Breiten Straße in Pankow zu sehen. BW

Weitere Informationen auf brotfabrik.glashaus-ev.de/kulturwagen.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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