Skulpturen aus Schweinehaut: Bildhauerin Simone Zewnik zeigt neueste Arbeiten
Weißensee. Eine Ausstellung mit Skulpturen aus besonderen Materialien ist derzeit in der Galerie der Brotfabrik zu sehen. Die Fotografin und Bildhauerin Simone Zewnik zeigt ihre Arbeiten unter dem Motto „Homo: Imagines et Sculpturae“.
Ihre Skulpturen erregen Aufmerksamkeit. Sie schuf Plastiken von Menschen, die mal solo und mal in Interaktion mit anderen Figuren eine ganz besondere Wirkung entfalten. Im Inneren der Figuren befinden sich Gerüste. „Mit denen lege ich die Proportionen und die Haltungen fest“, erklärt die Künstlerin. „Danach nähe ich mit Heftnähten konservierte Schweinehäute auf die Gerüste. Die Häute bekomme ich von einem Schlachter, und ich konserviere sie dann in einem eigens von mir entwickelten Verfahren.“ Dass es sich tatsächlich um Schweinehäute handelt, erkennt der Betrachter an Freigabestempeln, die sich auf einigen Häuten finden lassen. Die Häute werden nach der Verarbeitung so ausgehärtet, dass sie sich wie Stein anfassen.
Mit dieser Art Skulpturen nimmt Simone Zewnik Bezug auf alte Vorstellungen von künstlich erzeugten Menschen, den Homunkuli. Diese beflügeln seit dem Spätmittelalter die Fantasie der Menschen. Trotzdem haben diese Figuren mehr mit den heutigen Menschen zu tun. So sind in der Ausstellung zum Beispiel eine Mutter mit Kind, ein Mann in Anzug und ein Kind mit Krücken zu sehen. Ganz neu geschaffen hat die Künstlerin auch zwei Mumien, die sie in der Galerie erstmals öffentlich präsentiert.
Mit Skulpturen beschäftigt sich Simone Zewnik erst seit zweieinhalb Jahren. Ihre Passion ist eigentlich die Fotografie. Deshalb zeigt sie neben ihren bildhauerischen Arbeiten auch Selbstporträts in Schwarzweiß. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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