Schüler begaben sich auf Spurensuche
"Wir sind dabei, ein bilinguales Gymnasium aufzubauen", berichtet Projektleiterin Dr. Uta Schorlemmer. "Das ist dann eine internationale Schule. In diesem Zusammenhang fragten wir uns: Ist Weißensee eigentlich international? Was leben hier für Menschen? Wo kommen sie her?" Diesen Fragen gingen nun Schüler sechster Klassen nach, die künftig auch das Gymnasium besuchen werden.
Bei ihren Recherchen stellten die Schüler fest: Es gibt in Weißensee richtige Ur-Berliner. Dazu zählen zum Beispiel die Künstlerin Christine Klemke und der Pfarrer Michael Pflug. Inzwischen leben hier aber auch viele Menschen, die in anderen Ländern der Welt ihre Kindheit verbrachten.
Sie sind mittlerweile aber richtige Weißenseer geworden. Zu diesen gehört zum Beispiel Maude Fornaro. Sie kommt aus Frankreich und initiierte das öffentliche Wohnzimmer, das seit einigen Jahren das Leben im Komponistenviertel bereichert. Ixmucane Aguilar stammt indes aus Guatemala. Sie studiert in einem Aufbaustudiengang an der Kunsthochschule Weißensee.
Die Grundschüler interviewten 13 Erwachsene mit und ohne Migrationshintergrund. Außerdem fotografierten sie ihre Gesprächspartner und baten jeweils um ein Bild aus deren Kinderzeit. Daraus gestalteten sie eine imposante Audio-Installation. In dieser kann sich der Ausstellungsbesucher zum einen die Interviews der Schüler mit den Erwachsenen anhören und die Fotos betrachten. Zum anderen findet sich zu jedem Gesprächspartner noch ein kleines Heft mit Texten zur betreffenden Person.
Schließlich gestalteten Kinder weiterer Klassen aus der BIP-Grundschule in einem gesonderten Projektteil Masken aus Ton von den jeweiligen Interviewpartnern. Entstanden ist eine Installation, die einen kleinen Überblick über die Vielfalt der Biographien von Weißenseern von heute gibt. Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln des Bundesprogramms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" des Bundesfamilienministeriums.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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