Sicherheit für den Kindergarten
Zwei Frauen aus Weißensee starteten Kampagne für Kita in Indonesien
Zwei engagierte Frauen aus Weißensee möchten mit einer Crowdfunding-Kampagne bis Ende November die nötigen finanziellen Mittel zusammenbekommen, um einen Kindergarten in Indonesien langfristig sichern zu können.
Für ihr Projekt „Kulila – Wir sichern einen Kindergarten in Indonesien“ werben sie auf www.berlin-recycling-crowd.de/kulilaindonesien um Spenden. Die Weißenseerinnen Nora Lukas und Leene Rafelt gründeten bereits 2013 den Kindergarten in Indonesien. Die Corona-Pandemie beutelt auch diese Einrichtung sehr, und das dortige Team verzichtet teilweise auf Gehalt und arbeitet ehrenamtlich.
Die „Kulila Playgroup“ ist ein waldorforientierter Kindergarten, der Kindern aller Religionen, Hautfarbe und Sprache einen Ort zum Bauen von Matscheburgen, Tanzen im Regen, Balancieren auf Bambus, zum Malen, Singen und Toben bietet. Solch ein pädagogischer Ort ist eine Seltenheit in Indonesien, und er wird sehr gut angenommen.
Nora Lukas und Leene Rafelt wollen diese Einrichtung nun langfristig sichern. Dazu soll das Grundstück, auf dem die Kita steht oder auch ein Grundstück in der Nähe, gekauft werden. Damit würden Kosten für die bisher zu zahlende Pacht nicht mehr anfallen und damit die Ausgaben deutlich gesenkt werden. Im Moment kann „Kulila Playground“ immer wieder nur mit Spenden am Leben gehalten werden.
Die Einrichtung arbeitet gemeinwohlorientiert. Um sie langfristig sichern zu können, benötigen die Gründerinnen eine Summe von 30 000 Euro, wovon mindestens 22 000 Euro über die jetzt laufende Crowdfunding-Aktion in Berlin kommen sollen. Das ist eine stolze Summe und die beiden hoffen sehr, dass viele Menschen dieses Projekt in Indonesien unterstützen. 100 Prozent der Crowdfunding-Summe gehen unmittelbar in den Grundstückserwerb.
Nora Lukas arbeitet und lebt in Weißensee als Paar- und Hypnotherapeutin. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Leene Rafelt arbeitet als Massage- und Wellnesstherapeutin. Beide betreiben gemeinsam eine Praxis an der Max-Steinke-Straße. „Als wir in Indonesien waren, wurde uns schnell klar, dass es fast kein pädagogisches Angebot für Kinder gab, in dem die Kinder Zeit zum Spielen hatten, draußen sein konnten und kreativ waren. Wir suchten einen Ort, an den Menschen mit verschiedensten Hintergründen ohne Blick auf die Religion, die Hautfarbe oder Sprache ihre Kinder hinbringen konnten. Und einen solchen Platz gab es einfach nicht“, so Nora Lukas. Leene Rafelt ergänzt: „Die bestehenden Kindergärten hatten keinen Außenbereich. Alles war Beton und die Kinder waren nur drinnen. Wir haben uns dann entschieden, einen offeneren Kindergarten zu gründen und haben dies gemeinsam mit den Menschen vor Ort gemacht.“ Nun soll dieser Kindergarten langfristig gesichert werden. „Jede Spende hilft den Kindern vor Ort, und damit man das einmal einschätzen kann: 100 Euro ist das Gehalt eines Erziehers oder einer Erzieherin im Monat in Indonesien“, erklären die beiden Gründerinnen.
Das Crowdfunding-Projekt wird auch von der Taram Stiftung für Kinder, https://samurai-kids.berlin, aus Pankow unterstützt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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