Ausgerechnet am heißesten Tag im Juli
Rohrbruch auf benachbartem Grundstück legte das Strandbad Weißensee lahm
Ausgerechnet am heißesten Tag im Monat Juli war das Strandbad Weißensee geschlossen. Bei Bauarbeiten auf einem Nachbargrundstück an der Berliner Allee wurde am 30. Juli ein Wasserrohr beschädigt.
Im Bad funktionierte keine Dusche mehr, die sanitären Einrichtungen waren unbenutzbar. Das hatte zur Folge, dass die Wiesen rund um das Bad am heißen Dienstag voll belegt waren von Besuchern, die eigentlich ins Bad wollten.
Geschäftsführer Alexander Schüller ist sehr froh darüber, dass die Havarie so schnell beseitigt werden konnte. Der Rohrbruch konnte behoben werden. „Die Berliner Wasserbetriebe und die Bäder-Betriebe haben sich sehr engagiert“, sagt Schüller. „Schon am frühen Dienstagmorgen waren die Techniker vor Ort und haben die Schäden begutachtet und sofort beseitigt.“ Er fürchtete schon, dass sich die Situation aus dem vergangenen Jahr wiederholen könnte, als die Reparatur des Abwasserrohrs mehrere Wochen dauerte. Für ihn war es zwar eine schlaflose Nacht, doch die Anstrengungen haben sich gelohnt. Am 1. August öffneten sich die Türen pünktlich um 10 Uhr.
Wegen der anhaltend hohen Temperaturen hat das Bad in den vergangenen Tagen und Wochen Besucherrekorde zu verzeichnen. Für Schüller ist es eine erfolgreiche Saison. „Am letzten Juli-Wochenende hatten wir täglich rund 900 Besucher.“ Das ist eine gute Zahl, 1500 Badegäste haben zwar Platz, aber dann wird es schon mächtig eng.
Alexander Schüller arbeitet schon seit sechs Jahren im Strandbad. Seit Saisonbeginn 2017 ist er der Geschäftsführer. Für ihn gibt es drei große Gruppen von Besuchern. Einige Besucher kommen schon gleich zu Beginn, die möchten ihre Runden schwimmen und gehen mittags wieder. Am Nachmittag kommen dann die Familien mit den Kindern, und in den Abendstunden kommen die Gäste, die hauptsächlich in Ruhe und Beschaulichkeit den Feierabend genießen wollen.
Die Badegäste kommen hauptsächlich aus den umliegenden Wohngebieten. Es gibt aber auch Gäste aus den benachbarten Ortsteilen und Bezirken, die das alte Bad am Weißen See zu schätzen wissen. „Eine ältere Dame kommt jeden Morgen aus Rudow zu uns“, sagt der Geschäftsführer. „Sie hat natürlich eine Jahreskarte zu besonderen Konditionen. Wir warten schon jeden Morgen auf sie.“
Auf dem Gelände gibt es auch Konzerte und andere Veranstaltungen. „Wir hatten in diesem Jahr schon vier Konzerte, es werden noch vier folgen.“ Außerdem plant Schüller am ersten Oktober-Wochenende ein Bierfestival, bei dem sich vor allem kleine Brauereien vorstellen wollen. Für das zweite Oktober-Wochenende steht der 1. Weißenseer Piratenmarkt auf dem Programm. Gewerbetreibende aus der Umgebung sind dazu eingeladen. Sie werden als Piraten verkleidet über den See rudern und die Marktstände zur Belustigung der Gäste erobern. Auch wird es in diesem Jahr einen Adventsmarkt geben. Das Adventssingen vom vergangenen Jahr will Schüller wiederholen. Für ihn war es schon ein Erlebnis, als neben den Chören 400 Gäste die Weihnachtslieder sangen.
Als großes Vorhaben betrachtet Alexander Schüller die Forschungen zur Geschichte des Weißen Sees. Gemeinsam mit dem Heimatverein sollen die Ergebnisse zusammengetragen werden. Ausgangspunkt war: „Wir haben bei Bauarbeiten alte Fotografien und Münzen aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts gefunden. Die ältesten Dokumente reichen bis in das Jahr 1591 zurück. Auch von einem Schloss am anderen Ufer des Sees gibt es inzwischen viele historische Dokumente.
Das Strandbad hat noch bis zum 31. August sonntags bis donnerstags von 10 bis 22.30 Uhr, freitags und sonnabends von 10 bis 24 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es auf www.binbaden.com und unter Tel. 925 32 41.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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