Kölner Teller gegen Raser
Verkehrsberuhigung für den Leon-Jessel-Platz
Der Leon-Jessel-Platz ist ein verkehrsberuhigter Bereich. Eigentlich. Denn die wenigsten Autofahrer halten sich an die geforderte Schrittgeschwindigkeit. Anwohner und Bezirkspolitiker fordern Maßnahmen, um das Rasen zu unterbinden.
Die Fraktion der Grünen fordert beispielsweise das Bezirksamt in einem Antrag auf, im Gebiet zwischen Berliner Straße, Brandenburgischer Straße, Hohenzollerndamm und Uhlandstraße einen Kiezblock einzurichten. Das bedeutet, den Autoverkehr weitgehend aus dem Kiez herauszuhalten. Dazu soll unter anderem die Durchfahrt von Kraftfahrzeugen auf der Sigmaringer Straße mit baulichen Maßnahmen unterbunden werden. Zudem sollte geprüft werden, wie beispielsweise mit dem Einbau von sogenannten Rixdorfer Kissen der Verkehr im Kiez beruhigt werden könne. Diese Maßnahme wird auch von den Linken unterstützt.
Betonkissen gefährlich für Rettungswagen?
Die CDU-Fraktion hingegen hält hingegen nichts von einem Kiezblock. Bei seiner Kieztour überzeugte sich der CDU-Abgeordnetenhaus-Kandidat Peer Mock-Stümer von der Situation vor Ort: „Man braucht nicht lange warten, bis man die ersten Temposünder vorbeirasen sieht“, stellte er fest. Eine Verkehrsberuhigung durch Rixdorfer Kissen zu erreichen hält er dennoch für falsch: „Jeder Rettungssanitäter wird erklären, wie gefährlich solche Betonkissen für Patienten und Rettungswagen sind.“ Außerdem seien viele der Anwohner auf das Auto angewiesen.
Anwohner sind für Kölner Teller
Sein Gegenvorschlag, um das Rasen im Kiez zu unterbinden: Kölner Teller. Das sind runde Bodenschwellen, die zur Verkehrsberuhigung angebracht werden. Diese Maßnahme könnte eine echte Verkehrsberuhigung bringen, ohne Gefahren für Rettungstransporte und ohne gleich jedes Auto aus dem Kiez zu verbannen, so Mock-Stümer.
Der Vorschlag kam auch bei den Anwohnern gut an. In einer Umfrage sprachen sich 72 Prozent der Befragten für die Idee der Kölner Teller aus. Aufgrund der positiven Resonanz hat Mock-Stümer einen Antragsvorschlag in der CDU-Fraktion eingebracht, der in der September-Sitzung der BVV auf die Tagesordnung kommen soll.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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