Polizei will Bierkastenrennen am Schlachtensee verhindern
Beim Bierkastenrennen geht es darum, eine festgelegte Strecke abzulaufen und dabei den Kasten leer zu trinken. Mehr als zehn Jahre gab es diese Treffen am Schlachtensee. Und die Teilnahme am 5,5 Kilometer langen Lauf um den See wurden immer beliebter. Was als Gaudi einiger Weniger begonnen hatte, weitete sich über die Verbreitung in den sozialen Netzwerken zu einem Großereignis aus. Schließlich kamen am Vatertag 2012 so viele Menschen mit Bierkästen, dass das Rennen zu einer wahren Massenveranstaltung auszuufern drohte. Damals erteilte die Polizei 2000 Platzverweise.
Zum Vatertag 2013 gab es erstmals Warnungen. Die Berliner Forsten, Eigentümer der nördlichen Seite des Schlachtensees, wiesen darauf hin, dass die Veranstaltung nicht genehmigt sei. Die Vermüllung der Wege und Ufer könne nicht hingenommen werden. Zudem gäbe es schädliche Folgen für die Wildtiere, die im Frühjahr ihre Setz- und Brutzeit haben.
Verantwortlich für die Südseite des Schlachtensees ist das Bezirksamt. "Die Polizei hat uns 2013 aufgefordert, an der Verhinderung des Bierkastenrennen mitzuwirken", erklärt Martin Müller-Ettler vom Straßen- und Grünflächenamt. "Das Bezirksamt hat nie einen Antrag auf Genehmigung dieser Veranstaltung erhalten, obwohl sie nach den Vorschriften des Grünanlagengesetzes genehmigungspflichtig gewesen wäre." Umweltstadträtin Christa Markl-Vieto (B90/Grüne) sieht durch solch eine Massenveranstaltung die Ruhe der Erholungssuchenden gefährdet. "Außerdem kommt es zu Beschädigungen der Sträucher und Wiesen."
Die Präsenz von Polizei und Ordnungsamtsmitarbeitern zeigte Wirkung: Am Vatertag 2013 wurden nur noch um die 100 Platzverweise ausgesprochen: Ähnlich harmlos verlief die Aktion 2014. Das soll auch dieses Jahr so sein. Wer also mit Bierkasten zum Schlachtensee will, trifft am S-Bahnhof-Ausgang auf Polizisten und wird zurückgeschickt.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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