Fahrgäste müssen immer wieder mit Defekten und wochenlangem Ausfall rechnen
Treppen steigen statt bequem nach oben fahren: Wer den Aufzug zum S-Bahnhof Zehlendorf nutzen will, steht oft vor verschlossener Tür. Allein in 2019 war er dreimal außer Betrieb.
Im Mai, August und Dezember des vergangenen Jahres wurde der Aufzug durch Vandalismus massiv beschädigt, wie die Deutsche Bahn (DB) AG auf eine Anfrage von Franziska Brychcy (Linke) an die Senatsverkehrsverwaltung mitteilt. Die Abgeordnete wollte wissen, wie es mit der Barrierefreiheit am S-Bahnhof im Praxistest aussieht. Zum Fahrstuhlausfall kamen in 2019 und in diesem Jahr auch Personenbefreiungen hinzu. Drei der vier Eingeschlossenen konnten innerhalb von 30 Minuten befreit werden, eine Befreiung dauerte länger.
Der S-Bahnhof Zehlendorf ist ein Verkehrsknotenpunkt. Er liegt an der Strecke der S1 und wird von zehn Buslinien angefahren. An einem normalen Wochentag steigen laut der Bahn schätzungsweise rund 20 000 Menschen an dem Bahnhof ein und aus.
Der Aufzug ist erst vier Jahre alt. Er wurde turnusmäßig Anfang November 2016 ausgetauscht. Wegen eines Wasserschadens konnte er aber zu diesem Termin nicht wieder in Betrieb gehen. Mehrere Wochen standen die Fahrgäste wieder vor verschlossenen Türen. Zuvor war der Aufzug schon seit August nicht mehr in Betrieb gewesen.
„Der Ausfall ist für Ältere, Eltern mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer eine Tortur“, reagierte Brychcy damals. Aktuell verweist die Bahn auf das Kundentelefon ¿29 74 33 33. Unter dieser Nummer werde im Fall eines defekten Aufzugs auf Fahralternativen zum Ziel hingewiesen. Zwischen 7 und 22 Uhr gebe es zudem die Möglichkeit, unter https://bwurl.de/14wb einen kostenlosen Begleitservice zu beauftragen. Wer sicher gehen will sollte sich unter https://sbahn.berlin über mögliche Aufzugsstörungen informieren.
Eine echte Alternative wäre ein zweiter barrierefreier Zugang am S-Bahnhof. Auch danach fragte Brychcy im Zusammenhang mit den geplanten neuen S-Bahnhof-Zugängen. Wie berichtet, soll der Postplatz-Zugang barrierefrei gestaltet werden, der Aufgang unter den Brücken am Teltower Damm jedoch nicht. Aufgrund der noch laufenden Abstimmungen zwischen der DB AG und dem Senat zu den Baumaßnahmen gibt es aber noch keinen konkreten Zeitplan.
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