Braunen Bär und Zauneidechse entdecken
Schmetterling und Reptil des Jahres kommen im Bezirk vor: Hinweise erwünscht
In jedem Jahr finden besondere Tier- und Pflanzenarten besondere Beachtung, in dem sie zum Tier oder zur Pflanze des Jahres gewählt werden.
Ziel ist es, die Arten stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und somit deren Bestände und Habitate zu schützen. Der Verein Naturschutz Berlin-Malchow lenkt in diesem Jahr die besondere Aufmerksamkeit der Lichtenberger auf den Schmetterling des Jahres 2021, den Braunen Bären, und die Zauneidechse als Reptil des Jahres. Beide Arten kommen noch im Bezirk vor.
Deshalb rufen der Verein und das Umweltbüro Lichtenberg die Bürger auf, ihnen Fotos und Standortinformationen vom Braunen Bär und von Zauneidechsen zuzusenden. Dieses kleine Bürger-Forschungsvorhaben soll dazu dienen, einen besseren Überblick über die Verbreitung zu bekommen, erklärt Biologin Beate Kitzmann, Geschäftsführerin des Vereins Naturschutz Berlin-Malchow. „Jede Meldung eines Fundorts kann einen wichtigen Beitrag leisten, den Naturschutz im Bezirk zu stärken. Also schauen Sie bei jedem Spaziergang und bei Aufenthalten im Freien genauer hin.“
Der Braune Bär fliegt in der Regel im Hochsommer und nimmt keine Nahrung auf. Die Raupen sind indes in der Lage, sich von vielen unterschiedlichen Pflanzen zu ernähren. Wer eine Raupe oder einen Falter gesichtet hat, sendet ein Foto davon und den Standort, an dem die Aufnahme entstand an info@umweltbuero-lichtenberg.de. Alternativ kann alles auch auf https://berlin.artenfinder.net/ eingetragen werden.
Der lateinische Name der Zauneidechse Lacerta agilis bedeutet flinke Eidechse. Das ist eine sehr treffende Beschreibung dieser Art, da sie meist gut getarnt ist und flieht, bevor man sie sieht. „Daher ist die Zauneidechse in manchen Gebieten schwer nachzuweisen“, berichtet Beate Kitzmann. „Sollten Sie die scheuen Tiere gesichtet haben, senden Sie uns ebenfalls ein schönes Foto und den Standort.“ Der Lebensraum für den Braunen Bären wird übrigens immer knapper. Der Bestand ist bundesweit stark rückläufig. Lichtverschmutzung und der Wegfall von Gehölzstreifen an und auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sind Hauptursachen. Der Nachtfalter steht deshalb auf der Vorwarnliste der Roten Liste Deutschlands, erklärt Beate Kitzmann. In Lichtenberg wurde er unter anderem im Landschaftsschutzgebiet Herzberge und in Malchow gesichtet.
Zauneidechsen bewohnten ursprünglich Waldgrenzen, Flussauen, Küsten und Gebirge. Heute ist diese Reptilienart vermehrt an Randbereichen von Verkehrswegen zu finden. Als Tages- oder Nachtverstecke werden Mäuselöcher und andere Erdbaue, Holz- oder Steinhaufen, Schotterkörper von Bahnanlagen, Mauerritzen, Baumhöhlen und ähnliches genutzt. Die Winterquartiere finden sich oft knapp unter der Erdoberfläche oder in Laub, unter Moos.
Durch die Zerschneidung der Landschaft und die Bebauung von Flächen verschwindet der Lebensraum von Zauneidechsen allerdings stetig. Sie sind durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie streng geschützt und in Berlin stehen sie auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Günstige Beobachtungsorte in Lichtenberg sind der Biesenhorster Sand und der Südhang am Wartenberger Weg.
In Lichtenberg ist auch die Staude des Jahres 2021 zu finden, die Schafgarbe. Von dieser Staudengattung sind weltweit 115 bis 200 Arten bekannt. In Deutschland sind 16 Arten heimisch, wie die Gewöhnliche Schafgarbe und die Wiesen-Schafgarbe. Zu finden ist sie zum Beispiel im Biesenhorster Sand, im Landschaftsschutzgebiet Falkenberger Krugwiesen und in der Wartenberger Feldmark.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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