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Der Bezirk ehrte engagierte Ehrenamtliche

Zu diesem Gruppenfoto mit BV-Vorsteher und Bürgermeister fanden sich die Preisträgerinnen des diesjährigen Ehrenamtspreises auf der Treppe vor dem großen Ratssaal ein. | Foto: Bezirksamt Pankow/ Jonas Teune
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Über den „Ehrenpreises für ehrenamtlich Tätige 2020“ können sich in diesem Jahr sechs Preisträgerinnen freuen.

Dieser Preis wird zum Ende eines jeden Jahres von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) verliehen. Vorschläge kann jeder einreichen, der das besondere Engagement einer Einzelperson, einer Gruppe, eines Vereins oder einer Initiative für herausragend hält. In diesem besonders herausfordernden Jahr gab es wiederum zahlreiche Vorschläge, sodass es der Preisjury nicht leicht fiel, sich für die sechs Preisträgerinnen zu entscheiden. Die Bandbreite der ehrenamtlichen Aktivitäten reicht vom Engagement in Schulen und Kitas, über den Einsatz in der Seniorenarbeit, in Kirchengemeinden und in Flüchtlingsprojekten, von Kultur- und Erinnerungsprojekten bis hin zum ehrenamtlichen Engagement in Sportvereinen.

Aufgrund des Pandemiegeschehens und der sich daraus ergebenden Abstands- und Hygieneregeln konnte die traditionelle Festveranstaltung zur Auszeichnung der Ehrenamtspreisträger in diesem Jahr nicht im üblichen Rahmen stattfinde. Deshalb wurde allen für den Preis Vorgeschlagenen im Namen der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf schriftlichem Wege gedankt. In einem kleinen Rahmen dankten BV-Vorsteher Michael van der Meer und Bürgermeister Sören Benn (beide Die Linke) den diesjährigen Preisträgerinnen persönlich für ihr Engagement. Diese erhielten eine Ehrenurkunde und durften sich ins Goldene Buch des Bezirks eintragen.

Zu den ausgezeichneten Ehrenamtlichen gehört die 80-jährige Sigrid Zuch. Sie engagiert sich seit vielen Jahren in der Seniorenarbeit im Bezirk. „Begonnen hat alles vor 15 Jahren, als sie gemeinsam mit ihrem Sohn Jörgen in der Begegnungsstätte Husemannstraße einen Mal- und Zeichenkurs gründete, den sie seit 2017 in der Begegnungsstätte Schönholzer Straße fortführt“, berichtet der Verordnete Mike Szidat (SPD), der die Laudatio auf die Preisträgerin hielt.

Persönlicher Jungbrunnen

Aber dies sollte lediglich der Anfang des ehrenamtlichen Engagements von Sigrid Zuch sein. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, ältere Menschen aus der Isolation und der Einsamkeit herauszuholen, sich um deren Sorgen und Nöte zu kümmern. Neben den Mal- und Zeichenkursen veranstaltet sie regelmäßig Gedächtnistrainings für Bewohner einer Einrichtung der Cajewitz-Stiftung, ein Gedächtnistraining für pflegende Angehörige in Pankow, den Kurs „Abschalten mit Malen und Zeichnen“ für pflegende Angehörige und den Samstagstreff „Kreativkreis für Jeder/Mann und Jede/Frau“. Außerdem engagiert sie sich in der Betreuung einer Dementen-Gruppe bei der Volkssolidarität.

Am Wochenende gönnt sich Sigrid Zuch dann auch mal selbst etwas. Sie richtet seit Jahren das Sonntagscafé in der Begegnungsstätte Am Friedrichshain aus, was in Zeiten des Lockdowns nicht immer stattfinden konnte und kann. „Offensichtlich hat Frau Zuch mit ihren 80 Jahren mit ihrem vielfältigen Engagement auch ihren persönlichen Jungbrunnen gefunden“, schätzt Mike Szidat ein. „In der aktuellen Pandemie rücken die Themen soziale Isolation und Einsamkeit, insbesondere von Seniorinnen und Senioren, verstärkt in den Mittelpunkt. Aber Sigrid Zuch setzt sich schon viel länger aktiv dagegen zur Wehr. Umso höher ist unsere Wertschätzung und Anerkennung für ihr selbstloses Engagement“, so der Laudator.

Kraft des Yoga

Ebenso rührig und deshalb mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet worden ist Bettina Schuler. Sie engagiert sich seit vielen Jahren in der Flüchtlingsarbeit und gründete 2016 die gemeinnützige Gesellschaft Citizen2be mit dem Ziel, möglichst vielen traumatisierten geflüchteten Frauen die Möglichkeit zu geben, die Kraft des Yoga für sich zu nutzen und mit Yoga Fluchterfahrungen zu verarbeiten, Ruhe und Entspannung zu finden. Ebenfalls in der Flüchtlingsarbeit engagiert sich die Initiative „Karow hilft“. Seit 2015 unterstützt sie Menschen, die in Flüchtlingsunterkünfte im Ortsteil leben, auf vielfältige Weise.

Für ihr ehrenamtliches Engagement als Leiterin der Selbsthilfegruppe ADHS, die sich im Stadtteilzentrum Frei-Zeit-Haus Weißensee trifft, wurde Alexandra Wehrmann mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet. Dr. Regina Wegner erhielt den Preis für ihr bereits über zwei Jahrzehnte währendes Engagement im Team und im Vorstand des Frauenzentrums „Paula Panke“. Und schließlich wurde Vanessa Remy mit dem Ehrenamtspreis 2020 für ihr großes Engagement als Gesamtelternvertreterin der Grundschule im Blumenviertel ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum Pankower Ehrenamtspreis und zu den in diesem Jahr Geehrten finden sich auf https://bwurl.de/1456.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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