Uwe Rösler pendelt als Reise-Profi zwischen den Kulturen
Von Spandau einmal um den Globus

Als Reiseleiter ist Uwe Rösler quasi im Dauerurlaub. Mit allerhand Stress kann der Job aber auch anstrengend sein. | Foto: Ulrike Kiefert
2Bilder
  • Als Reiseleiter ist Uwe Rösler quasi im Dauerurlaub. Mit allerhand Stress kann der Job aber auch anstrengend sein.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Reisen ist für Uwe Rösler mit das Schönste. Auch nach 50 Jahren noch. Sein Mantra: „Reisen ist das Leben, so wie das Leben eine Reise ist.“

Uwe Rösler pendelt gern zwischen den Kulturen. Gestern Teheran, heute St. Petersburg, morgen die Galápagos-Inseln. Na gut, so schnell kann keiner die Koffer umpacken. Auch Uwe Rösler nicht. Aber im Kopf, da plant er schon die nächste Reise. So wie jetzt. Eben erst ist er von der Elbekreuzfahrt aus Hamburg zurück, streckenweise mit nur 14 Zentimeter Wasser unterm Kiel, da ist er schon wieder voller Vorfreude. In zwei Wochen geht es mit der MS Kronstadt nach Moskau und auf der Wolga weiter bis St. Petersburg.

Uwe Rösler liebt es, Reisen zu planen, Routen festzulegen, Sehenswertes herauszusuchen. Das ist sein Ding. Der Spandauer Reise-Profi hat inzwischen fast alle Ecken und Enden der Erde inspiziert. Zu Land, zu Luft und auf der See, vom Nordpol bis zum Südpol. Als unermüdlicher Reiseleiter des DERPART-Reisebüros in der Spandauer Altstadt.

Eigentlich wollte Rösler
Sozialwesen studieren

Vor genau 50 Jahren fängt Uwe Rösler dort an. Damals, 1969, heißt es noch „Reisebüro Spandau“. Eigentlich will Uwe Rösler nach der Schule Sozialwesen studieren, ist mit seinen 16 Lenzen aber zu jung für die Uni. Um die Wartezeit zu überbrücken, erkundigt er sich in der Berufsberatung nach einem Ausbildungsplatz. „Ich war sportlich, konnte kochen und war auch gut in Mathe“, erzählt der Spandauer. Doch dann hilft ihm der Zufall. Im Schaufenster des Reisebüros entdeckt er das Schild „Lehrling gesucht“. Warum nicht, sagt er sich, auf Reisen gehen, das ist doch was Tolles. Er bewirbt sich und wird zur Aufnahmeprüfung geladen. Fünf Stunden lang schwitzt er über den Fragen. Bei den Hafenstädten Australiens rettet ihn eine Weltkarte an der Wand, als der Aufpasser kurz den Raum verlässt. Der junge Uwe Rösler besteht und erfährt hinterher, er war der einzige Bewerber und hätte den Ausbildungsplatz auch ohne den Prüfungsstress bekommen. Nach drei Jahren Lehre fängt er im Reisebüro für monatlich 565 D-Mark an. Sechs Jahre später ist er Büroleiter, dann Handlungsbevollmächtigter, und nach dem Eintritt des Reisebüros in die DERPART-Reisevertrieb GmbH wird er schließlich Niederlassungsleiter in Spandau. 30 Jahre ist Uwe Rösler der Chef. 2015 gibt er die Geschäftsführung an Silke Willing ab, bleibt aber Reiseleiter.

Frau bei Tempelbesuch
von Pavian gebissen

Denn das Reisen ist für den 66-Jährigen immer noch das Schönste. Unterwegs sein, mit anderen die Welt entdecken, immer souverän und freundlich gegenüber seinen Kunden, immer gut organisiert und vor allem grundoptimistisch. „Sonst wäre ich wohl kein guter Reiseleiter“, sagt Uwe Rösler. „Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut ist, dann sind wir noch nicht am Ende.“ So hat es der Globetrotter auf seinen mehr als 400 Gruppenreisen immer gehalten. Egal, wie groß oder klein das Abenteuer war. Oder wie kühn. In Ecuador zum Beispiel, als Uwe Rösler mit seiner Truppe auf dem Dach der „Teufelsbahn“ saß. Der schönen Aussicht wegen. Was keiner wusste, der Zug fuhr bisweilen ziemlich steil bergab. „Ich habe Blut und Wasser geschwitzt“. Erinnern kann sich Uwe Rösler auch an die unvorsichtige Touristin, die in Myanmar beim Tempelbesuch von einem Pavian gebissen wurde. Oder an den Mann, der bei einer Bootsfahrt in den Nil fiel. „So was kann passieren, bis auf den Schreck ist aber alles gut ausgegangen.“ Er selbst hat auch schon einiges durch. In Kambodscha musste er mal vier Nächte im Liegestuhl auf dem Schiffsdeck schlafen, weil keine Kabine mehr frei war.

Uwe Rösler ist auch privat viel auf Achse. Als Babysitter für seine kleine Enkelin Amelie, als stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung Wirtschaftshof Spandau und Leiter der Projektgruppe „Tourismus“, als Beiratsvorsitzender in der Partner für Spandau GmbH, als aktives Mitglied der Awo Spandau oder als Fördermitglied im Förderverein des Kant-Gymnasiums. Auch deshalb erhielt der gebürtige Spandauer 2004 die Spandauer Ehrennadel.

Im November geht es nach Indien

Als Reiseleiter geht Uwe Rösler heute noch etwa sechs Mal im Jahr auf Tour. Mit großer Leidenschaft für die Fremde und das Unterwegssein. Im September ist er mit einer Reisegruppe auf Winnteous Spuren in Montenegro und im Herbst auf den Galápagos-Inseln. „Drei Schiffskabinen sind noch frei“, sagt Rösler. Ein bisschen Werbung muss sein. Im November reist er dann nach Indien, wo die Truppe in Maharadscha-Palästen residiert. „Reisen ist das Leben, so wie das Leben eine Reise ist.“ Diese großen Worte sind Röslers Mantra. Daran denkt er, wenn er wieder den Koffer packt und sich aufmacht ins nächste Abenteuer.

Als Reiseleiter ist Uwe Rösler quasi im Dauerurlaub. Mit allerhand Stress kann der Job aber auch anstrengend sein. | Foto: Ulrike Kiefert
Das Team des DERPART Reisebüro Spandau erhielt 2019 den Deutschen Servicepreis.  | Foto: Reisebüro
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 237× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.031× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.