Berliner Wohnverhältnisse
Neue Sonderausstellung in der Villa Oppenheim

Bau der Wilmersdorf-Dahlemer U-Bahn, Fotoalbum, unbekannter Fotograf, Wilmersdorf 1910 –1913. Die Fotografie zeigt die U-Bahn-Baustelle am Heidelberger Platz in einem damals erst teilweise bebauten Teil Wilmersdorfs (heute U3). | Foto: Museum Charlottenburg-Wilmersdorf, Repro: Ringo Paulusch
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  • Bau der Wilmersdorf-Dahlemer U-Bahn, Fotoalbum, unbekannter Fotograf, Wilmersdorf 1910 –1913. Die Fotografie zeigt die U-Bahn-Baustelle am Heidelberger Platz in einem damals erst teilweise bebauten Teil Wilmersdorfs (heute U3).
  • Foto: Museum Charlottenburg-Wilmersdorf, Repro: Ringo Paulusch
  • hochgeladen von Manuela Frey

“Wohnverhältnisse” heißt die neue Sonderausstellung im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Ausstellung veranschaulicht, wie sich die Wohnverhältnisse in den einstmals selbstständigen Städten Charlottenburg und Wilmersdorf vor der Gründung Groß-Berlins zu Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten und welche Antworten auf die drängende Wohnungsfrage gefunden wurden.

Herausforderung: Wohnen
in der neuen Großstadt

Am 1. Oktober 1920 trat das mit knapper Mehrheit beschlossene „Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin“ in Kraft. Groß-Berlin in seinen heutigen Grenzen entstand. Aus der Eingemeindung gingen die Städte Charlottenburg und Wilmersdorf als Bezirke hervor. Bereits in den Jahrzehnten zuvor hatte sich ein Metropolenraum entwickelt, den soziale Unterschiede prägten. Die Wohnungsfrage war eine der drängendsten Herausforderungen im großstädtischen Zusammenleben. Bereits um 1900 forderten deshalb Reformbewegungen und Sozialpolitiker Veränderungen.

Anfänge kommunaler Wohnungspolitik

Die Ausstellung gibt Einblicke in die rasante Entwicklung, die Charlottenburg und Wilmersdorf im Zusammenspiel mit dem Bauwesen und Terraingesellschaften nahmen, und stellt Reformideen dieser Zeit vor. Die Anfänge kommunaler Wohnungspolitik in Charlottenburg, die die Gründung eines Wohnungsamtes und die Errichtung des Ledigenheims an der Danckelmannstraße als Maßnahmen wählte, werden in den Blick genommen.

Bauten und Siedlungen, deren Entstehung die Ausstellung thematisiert, prägen bis heute das Stadtbild des Bezirks. Die Villa Oppenheim als Standort des Museums bildet einen Ausgangspunkt der Ausstellung: Einerseits forderten gerade die widrigen Wohnbedingungen im nahen Schlossviertel politisches Handeln der Kommune heraus. Andererseits war es die wachsende Stadt der „Mietskasernen“, die für die Familie Oppenheim den Ausschlag gab, den Charlottenburger Sommersitz aufzugeben und die Gebäude 1911 an die Stadt Charlottenburg zu verkaufen.

Begleitend zur Ausstellung werden thematische Streifzüge durch den Bezirk, Führungen durch die Ausstellung und Programme für Kinder und Familien angeboten.

Die Ausstellung ist Teil eines Kooperationsprojekts der Berliner Bezirksmuseen und des Stadtmuseums Berlin. Weitere Informationen gibt es unter www.grossesb.berlin.

Die Ausstellung "Wohnverhältnisse" im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim, Schloßstraße 55/Otto-Grüneberg-Weg, läuft bis 21. März 2021. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-17 Uhr, Sa/So und Feiertage 11-17 Uhr. Eintritt frei.

Bau der Wilmersdorf-Dahlemer U-Bahn, Fotoalbum, unbekannter Fotograf, Wilmersdorf 1910 –1913. Die Fotografie zeigt die U-Bahn-Baustelle am Heidelberger Platz in einem damals erst teilweise bebauten Teil Wilmersdorfs (heute U3). | Foto: Museum Charlottenburg-Wilmersdorf, Repro: Ringo Paulusch
Berlin um 1900. Die Fotografie zeigt eine Hausfrau und ein Dienstmädchen. Der Hausfrau oblag die Repräsentation des bürgerlichen Haushalts nach außen – dazu gehörte die Beschäftigung von Personal. | Foto: Stadtmuseum Berlin, Reproduktion: Dorin Alexandru Ionita
Autor:

Manuela Frey aus Charlottenburg

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