Prof. Dr. Volker Wahn, Immunologe an der Charité, betont die Wichtigkeit von Plasmaspenden
Warum die Spende von Blutplasma so wichtig ist

Foto: Haema AG

Haema unterstützt die „Internationale Woche der primären Immundefekte“ mit Aktionen und Aufklärung

Als „primäre Immundefekte“ (PID) wird eine Gruppe von 400 seltenen Erkrankungen bezeichnet, von denen weltweit sechs Millionen Menschen betroffen sind. Den primären Immundefekten liegt eine chronische genetische Störung zugrunde, bei der ein Teil des körpereigenen Immunsystems fehlt oder beeinträchtigt ist. Dies führt zu der Unfähigkeit, Infektionen abzuwehren. Mit der Internationalen Woche der primären Immundefekte vom 22. bis 29. April 2021 wird weltweit auf die Situation der Betroffenen aufmerksam gemacht und aufgeklärt.
Haema nimmt an der Aktionswoche mit verschiedenen, zum Großteil digitalen Veranstaltungen teil und ruft zur Plasmaspende auf.

Plasmaspende rettet Leben

Bei primären Immundefekten werden vom Körper oft nicht ausreichend oder nicht die richtigen Abwehrstoffe (Immunglobuline) gebildet, um gegen Infektionen ankämpfen zu können. Aus Blutplasma lassen sich Immunglobuline gewinnen, die dieses Defizit ausgleichen. Sie werden den Patienten als Infusion verabreicht. Dies geschieht über die Vene oder auch subkutan in das Unterhautfettgewebe.

Prof. Dr. Volker Wahn, Immunologe an der Charité in Berlin, unterstützt die Aktionswoche und sagt: „Eine große Zahl von Menschen ist auf Plasmaprodukte angewiesen. Dazu zählen Patienten mit angeborenen Erkrankungen wie zum Beispiel Immundefekte oder Gerinnungsstörungen. Aber auch in der Notfallmedizin können Plasmaprodukte Leben retten, beispielsweise bei schweren Verletzungen, Verbrennungen oder akuten Schockzuständen.“ Und er ergänzt mit einer klaren Aufforderung zur Spende: „Blutplasma enthält Inhaltsstoffe, die nur zum Teil oder gar nicht künstlich hergestellt werden können, und ist Grundstoff für lebensnotwendige Therapeutika. Plasmaspender sind dazu unerlässlich!“

Immer häufiger können primäre Immundefekte diagnostiziert werden. Der Bedarf an gespendetem Blutplasma steigt daher ständig. Um einen Patienten ein Jahr mit den notwendigen Medikamenten versorgen zu können, sind durchschnittlich 130 Plasmaspenden notwendig.


Was ist Blutplasma?


Blutplasma ist der flüssige Teil des menschlichen Blutes. Etwa 90 Prozent des Plasmas besteht aus Wasser und etwa sieben Prozent aus verschiedenen Eiweißen. Diese tragen zur Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen des Körpers bei, beispielsweise zur Blutgerinnung und bei der Abwehr von Infektionen.

Um plasmabasierte Medikamente herstellen zu können, wird das Blutplasma von freiwilligen Spenderinnen und Spendern benötigt. Diese müssen mindestens 18 Jahre alt sein und mehr als 50 Kilogramm wiegen. Vor der Spende sollten sie reichlich trinken und eine volle Mahlzeit, möglichst fettarm, zu sich genommen haben. Das angewandte Verfahren zur Plasmasammlung, die Plasmapherese, ist seit Jahrzehnten erprobt und entspricht den höchsten Sicherheitsstandards.

Wer helfen möchte und detaillierte Informationen zur Plasmaspende benötigt, kann sich an Haema wenden. In Berlin und Brandenburg gibt es neun Haema-Blut- und Plasmaspendezentren: sechs in Berlin (Charlottenburg, Hellersdorf, Prenzlauer Berg, Marzahn, Tegel und Wedding/Gesundbrunnen) und drei weitere in Potsdam (Plasmaspendezentrum, kein Blut), Brandenburg/Havel und Frankfurt (Oder). Informationen zu den Öffnungszeiten der einzelnen Spendezentren und Telefonnummern für eine Terminvereinbarung unter www.haema.de 

Autor:

Angela Koschies aus Tegel

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 234× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 993× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.140× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.