Boulevard ohne Licht?
Bezirk bangt um die Finanzierung der Weihnachtsbeleuchtung am Ku'damm

Der Ku-Damm ohne Beleuchtung - das nennt der Bezirksbürgermeister "einen Skandal". | Foto: Thomas Schubert
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Weihnachtszeit am Ku’damm und am Tauentzien, und es ist dunkel? Kaum vorstellbar, aber durchaus möglich. Denn bis jetzt steht die Finanzierung der Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr nicht.

Der Senat hat bekanntlich die Zusammenarbeit mit der Wall GmbH vor einiger Zeit beendet. Auf Basis des Vertragskonstrukts des Stadtmöblierers wurde die Weihnachtsbeleuchtung am Boulevard der City West bislang finanziert – zum letzten Mal im vergangenen Jahr. Nicht Wenige hatten damals schon darauf hingewiesen, dass es ohne Wall 2019 Probleme geben könnte. Jetzt ist es soweit. Während der BVV am 12. September saß Bürgermeister Reinhard Naumann ein bisschen auf dem „heißen Stuhl“. Erst wollte eine Einwohnerin wissen, wie es um die Beleuchtung bestellt sei, dann monierte die FDP-Fraktion in Person des Vorsitzenden Felix Recke, dass Naumann genügend Zeit gehabt hätte, sich um eine Lösung zu kümmern beziehungsweise Geld im Haushalt einzuplanen.

Naumann zitierte aus seinem Schreiben an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) vom 4. November 2017. Darin bat er vor dem Hintergrund der besonderen touristischen und kulturellen Attraktivität der Weihnachtsbeleuchtung für ganz Berlin darum, zeitnah alle Finanzierungsmöglichkeiten für die Zukunft zu prüfen, etwa über Gelder aus der „City Tax“ oder der Lottostiftung Berlin. Mittlerweile habe Müller die Federführung an die Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Bündnis 90/Die Grünen) übergeben.

Senat in der Pflicht

„Am 18. Februar 2019 habe ich ihr verdeutlicht, wie wichtig es sei, dass bis spätestens Ostern die Fortsetzung der Finanzierung feststehe. Heute ist der 12. September und es gibt immer noch kein grünes Licht.“ Zehn Wochen vor dem Beginn des Advents macht sich der Bürgermeister merklich Sorgen über die Weihnachtsbeleuchtung in der City West. Für ihn hat sie gesamtstädtische Bedeutung. Berlins Top-Boulevard habe zu Weihnachten eine Strahlkraft, weit über die Grenzen der Hauptstadt hinaus. „Sie trägt seit mehr als einer Dekade zur touristischen Attraktivität Berlins bei.“ Für ihn ist es daher nur logisch, dass das Land in der Pflicht stehe. „Es kann nicht sein, dass der Senat den Vertrag mit Wall kündigt, Mehreinnahmen solcher Festivitäten einstreicht und die Bezirke in die Röhre schauen.“ 500 000 bis 600 000 Euro koste die Weihnachtsbeleuchtung. „Kein Betrag für die Portokasse“, findet Naumann. „Ich sage das hier in aller Klarheit: Eine dunkle City West im Advent wäre ein Skandal!“

Nachtrag: Mittlerweile gibt es eine vorläufige Lösung. Durch Gelder aus der Tourismusförderung und einen Einsatz der Wall AG ist die Beleuchtung für 2019 gesichert.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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