Aschinger-Haus: CDU-Vorstoß für den Alternativentwurf von Hines erfolglos
Es war die letzte Chance für postkartenverdächtige Veränderungen im Herzen der City. Aber wenn Hines in den kommenden Wochen mit dem Abbruch und Neubau des Aschinger-Hauses an der Joachimsthaler Straße beginnt, wird das Ergebnis Ende 2016 ein moderner, funktionaler Büro- und Geschäftsbau sein - nicht mehr.
Dass Hines den Entwurf des Büros Hascher und Jehle zur Umsetzung bringt, wollte die CDU-Fraktion in der aktuellen BVV mit einem letzten Aufbegehren noch verhindern. Sie unterlag aber in der Abstimmung einer rot-grünen Mehrheit und einer Reihe von Sachzwängen. Denn die Befreiung von einem langwierigen Bebauungsplanverfahren konnte Baustadtrat Marc Schulte (SPD) nur dieser Variante gewähren, nicht aber der Alternative des Büros Axthelm & Rolvien, welche die CDU verwirklicht sehen wollte. "Von der runden Ecke zur Emotion kommen", wie Arne Herz und Stefan Häntsch es ausdrückten, das brachte immerhin eine temperamentvolle stadtplanerische Debatte. Es ging aus christdemokratischer Sicht um "Langeweile gegen Mut". Mut, wie ihn die scharfkantige, schwungreiche Axthelm-Vision vermitteln würde, käme sie denn gegen die bürokratischen Hürden an. "Hier wurde eine Chance für die City West vertan", räumte Schulte (SPD) ein. "Aber vom Investor, nicht von uns." Hines hätte sich auf ein Bebauungsplanverfahren einlassen müssen, um vom bisherigen Gebäudeschema abzuweichen. Und dann hätte Schulte auch gerne dafür gesorgt, dass es mehr in die Höhe geht, was an dieser Stelle begrüßenswert wäre.
Zwar konnte das Hotel Waldorf Astoria dank einer Befreiung durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung noch viel größere Hürden im Eiltempo nehmen. Für das "Hines"-Projekt würde Schulte aber keine solche Ausnahme machen, weil man dadurch Prinzipien gefährdet. Andere Bauherren könnten dann ebenfalls darauf drängen, dass man für sie das Recht verbiegt. Lesen Sie hierzu den Kommentar.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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