Enttäuschung über zu wenig Wohnungen im Bauausschuss
Projektentwickler Centrum stellt Pläne für Spreestadt-Grundstück vor
Während der jüngsten Bauausschusssitzung hat der Projektentwickler Centrum seine Pläne für eine Teilfläche der Spreestadt vorgestellt. Der Vorschlag stieß auf Skepsis, Mitglieder des Gremiums wünschen sich mehr Wohnungen.
Grundsätzlich ist man froh im Rathaus, dass überhaupt etwas geschieht. Das Areal zwischen Spree und der Gutenbergstraße unterliegt keinem ganzheitlichen Konzept, das betreffende Grundstück wechselte vor dem Kauf durch den Investor Centrum mehrfach den Besitzer – und mit ihm auch die geplante Nutzung. Mal hätten Wohnungen gebaut werden sollen, dann Gewerbe, dann Büros. Centrum präsentierte nun eine Mischung davon.
Nach den Plänen von Architektin Barbara Elwardt soll ein u-förmiger, als Blockrand zur Gutenbergstraße fungierender und zur Spree hin geöffneter Gebäude-Komplex mit sechs Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss entstehen, analog zur Bebauung des im Westen angrenzenden Nachbargrundstücks. Eine Tiefgarage ist geplant, erschlossen über die Gutenbergstraße. Hinzu gesellt sich ein zehngeschossiger Wohnturm für studentisches Wohnen und Gewerbe im Erdgeschoss. Der Turm orientiert sich in Bauart und Höhe ebenfalls an der bestehenden Bebauung: Entlang der Spree in nordwestlicher Richtung stehen schon drei Solitärbauten. 110 bis 130 Studentenwohnungen möchte der Investor in dem Wohnturm unterbringen, jeweils zwischen 18 und 22 Quadratmeter groß. „Das macht wegen der Nähe zur TU auch Sinn“, sagte Elwardt.
Weniger Büros,
dafür mehr Wohnungen gefordert
Im „U“ sehen die Centrum-Pläne ausschließlich Büro- und Gewerbeeinheiten vor und genau das passte den Ausschussmitgliedern und auch Grünen-Baustadtrat Oliver Schruoffeneger nicht: „Gerade zur Spree hin ist das beste Wohnlage.“ Lediglich 23 Prozent der Baumasse wären dem Wohnen gewidmet, zu wenig, so der Tenor. Eine große Überraschung dürfte das Ansinnen des Investors nicht gewesen sein und auch Elwardt betonte: „Die Centrum ist ein Gewerbeentwickler.“ Niklas Schenker (Linke) stellte die Notwendigkeit weitere Büros im Bezirk in Frage und forderte mehr Wohnungen. Das überprüft das Bezirksamt nun. Christoph Brzezinski (CDU) begrüßte die Pläne von Centrum ausdrücklich, lange genug sei schließlich gar nichts geschehen. „Ich bin auch froh, dass überhaupt Wohnungen geplant werden sollen. Von unserer Seite aus könnten das aber auch mehr sein.“
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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