Zehlendorf. Es ist Sommer. Am Teltowkanal sitzen Menschen auf Holzstegen. Paddelboote gleiten vorbei. Spaziergänger und Radfahrer teilen sich von Schilf und Grünstreifen gesäumte Wege. Auf der anderen Uferseite führen flache Stufen ins Wasser, in dem Kinder planschen.
So könnte die Zukunft am Teltowkanal aussehen. Bilder und Zeichnungen dazu gibt es bereits. Sie entstanden im Rahmen des 161. Schinkel-Wettbewerbs 2016 des Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin(AIV) mit dem Thema „Zwischen Zehlendorf und Teltow“. Es galt, das Gebiet entlang des Teltowkanals, zwischen Sachtleben- und Wupperstraße auf Berliner Seite sowie das gegenüberliegende Uferareal in der Nachbargemeinde Teltow zu entwickeln. Mit 109 Arbeiten beteiligten sich mehr als 260 Teilnehmer aus ganz Deutschland. Insgesamt wurden 18 700 Euro an Preisgeld vergeben. Elf Arbeiten wurden prämiert.
Der erste Preis ging an Tatjana Busch und Elisabeth Stieger, Landschaftsarchitektur-Studentinnen an der Technischen Universität (TU) Berlin. Für ihre „Teltow-Connection“ erhielten sie den Schinkelpreis. In ihrer Arbeit bauen sie die Wupperbrücke wieder auf und stellen die Teltow-Werft-Brücke wieder her. Beide Verbindungen für Fußgänger und Radfahrer könnten das Nadelöhr Knesebeckbrücke entlasten und eine länderübergreifende Stadtentwicklung fördern. Alte und neue Quartiere werden über Stichwege mit den Ufern des Teltowkanals verbunden. Die Uferwege werden durch einen neuen Radweg eingefasst. Der Entwurf wurde mit 3000 Euro und einem Italienstipendium in Höhe von 2500 Euro prämiert.
Die Wettbewerbsbeiträge verfolgen die verschiedensten Ansätze. So etwa der Entwurf „Krummer Steg bei Teltow“. Er zeigt eine filigrane Rad- und Fußgängerbrücke, die in Höhe von Alt-Schönow in einer schwungvollen Linie über den Kanal führt. Weiter westlich könnte eine Zwillingsbrücke als Fortsetzung der Sachtlebenstraße nach Brandenburg das Gebiet weiter vernetzen.
Mit der „Körperwerft“ könnte ein naturnaher Ort der klösterlichen Ruhe auf dem Gelände der ehemaligen Teltow-Werft entstehen. Im Entwurf gibt es Schlafboxen in alten Gewerbehallen, die an Klosterzellen erinnern. uma
Die Entwürfe sind in einer Ausstellung in der Universität der Künste, Hardenbergstraße 33, rund um die Uhr bis Donnerstag, 24. März, zu sehen. Der Eintritt ist frei.
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