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StudierendenWerk errichtet Wohncontainer für Studenten
In der Wohnheimanlage Mollwitzstraße hat das StudierendenWerk Berlin nach nur etwa einem Jahr Bauzeit sieben neue Häuser mit insgesamt 86 Zimmern fertiggestellt. An der Knappheit des Wohnraums für Studenten in Berlin ändert das kaum etwas.
Die kurze Bauzeit hat das Verfahren ermöglicht. Das StudierendenWerk hat seine bereits bestehende Wohnheimanlage mit 333 Wohnheimplätzen in der Mollwitzstraße um einen Container-Block ergänzt. Mit den Tiefbauarbeiten wurde im April 2018 begonnen, im August 2018 erfolgte die Grundsteinlegung. Und zum 1. Juli, pünktlich zum Start des neuen Semesters, können die Studenten einziehen. „Es ist auch bereits alles vermietet“, vermeldete Sprecherin Jana Judisch am Tag der Eröffnung. Die Zimmer sind möbliert und inklusive der Bad- und Küchenanteile beträgt die Mietfläche knapp über 19 Quadratmeter. Die Miete dafür beträgt 340 Euro, inklusive Internetanschluss, wer eines der beiden barrierefreien Apartments bezieht, bezahlt 350 Euro. Die Außenhaut ist knallbunt, innen wurde Wert auf Funktionalität gelegt. Kurios: Die Studenten müssen nicht fürchten, dass ein Mitbewohner ihren Joghurt stibitzt: Der gemeinsame Kühlschrank ist mit Schließfächern ausgestattet. 6,75 Millionen Euro hat der Bau gekostet.
Im August beginnt der Bau weiterer Studentenwohnungen in Eichkamp
Was die 86 Wohnungen für den Markt bedeuten, machte StudierendenWerk-Geschäftsführerin Petra Mai-Hartung klar: „Wir freuen uns, dass wir dieses Bauprojekt erfolgreich zum Abschluss bringen konnten. Allerdings stehen noch immer 3800 Studenten auf unserer Warteliste. Die Schaffung neuer Wohnheimplätze in Berlin muss daher oberste Priorität erhalten.“ Das StudierendenWerk wird aller Voraussicht nach im August das zweite Bauvorhaben in Charlottenburg-Wilmersdorf zum Abschluss bringen – im Dauerwaldweg in Eichkamp entstehen weitere 50 Plätze.
Der Bestand muss unterhalten werden
Ansonsten ist zunächst nichts mehr im Bezirk geplant. Aus Mangel an Geld und vor allem an Grundstücken. „Letzteres ist das große Problem“, sagte Judisch. Zudem müsste auch in den Bestand investiert werden. „Wir betreiben derzeit in Berlin 33 Studentenwohnheime mit über 9400 Plätzen. Alle reden von Neubau, aber der Bestand muss ja auch erhalten bleiben und das kostet Geld.“ Einen Teil erwirtschaftet das StudierendenWerk selber, dazu gebe es einen Zuschuss vom Land und einen von den Studenten. "Gerade befinden wir uns mit dem Senat in Verhandlungen um den Zuschuss vom Land und da müssen wir dieses Mal wirklich um mehr Geld betteln, sonst bekommen wir das alles nicht mehr gestemmt“, so Judisch.
Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, sagte: „Berlin hat sich zu einem der weltweit gefragtesten Studienorte entwickelt, mit aktuell über 190 000 Studenten. Deswegen brauchen wir ein deutlich größeres Angebot an Wohnheimplätzen. In Kooperation mit dem StudierendenWerk und den landeseigenen Wohnungsbauunternehmen errichten wir über 5000 neue Wohneinheiten und werden auch künftig weitere Maßnahmen ergreifen müssen. Das StudierendenWerk ist ein starker Partner an unserer Seite, der mit dem Neubauprojekt Mollwitzstraße zeigt, wie moderner und bezahlbarer Wohnraum für Studenten aussehen kann.“
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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