So weit die Füße tragen: John Dronsella startet bei den World Masters Games
Westend. John Dronsella vom DBV Charlottenburg wird bei den diesjährigen World Masters Games – einer Multi-Sportveranstaltung für Senioren – im neuseeländischen Auckland starten. Der 59-jährige in Westend lebende und dort praktizierende Orthopäde und Unfallchirurg wird mit dem kanadischen Basketballteam ins Rennen gehen.
„Bereits vor vier Jahren bei den World Masters Games in Turin habe ich mit Freunden von damals aus der Universität in Vancouver für Kanada gespielt. Und weil uns das so viel Freude bereitet hat, werden wir es in diesem Jahr wiederholen“, erläutert Dronsella, der für gewöhnlich das Trikot der deutschen Nationalmannschaft trägt, bereits in verschiedenen Altersklassen an Europa- und Weltmeisterschaften der Senioren teilgenommen hat und dort auch schon den einen oder anderen Titel einsammeln konnte. „Sich immer wieder den Reiz zu setzen, sich zu beweisen und natürlich auch gewinnen zu wollen: Das macht den Sport auch im Alter aus. Und es macht mir immer noch sehr viel Spaß“, erläutert Dronsella, der im Mai seinen 60. Geburtstag feiern wird, seine Motivation.
Vom Baseball zum Basketball
Als Kind hatte der in Vancouver geborene Dronsella, der die kanadische und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, mit Basketball nicht viel im Sinn: Er spielte Baseball, war ein begeisterter Ringer und hatte eine große Leidenschaft für Musik. Erst mit 15 Jahren kam Dronsella zum Basketball, erhielt später ein Stipendium und ging auf die Universität. Irgendwann entstand dann der Wunsch, Medizin zu studieren. Doch da sich Dronsella weder in Kanada noch in den USA ein solches Studium leisten konnte, kam er Anfang der 80er-Jahre als Profi-Basketballer nach Deutschland, um parallel Medizin zu studieren. Er spielte auf höchstem Niveau in Hamburg, Göttingen und für ALBA Basketball, wurde mit dem ASC Göttingen Deutscher Meister, wurde deutscher Nationalspieler und schloss das Medizinstudium in der Regelstudienzeit ab.
Die World Masters Games sind eine Art Olympische Spiele für Seniorensportler, die 1985 in Toronto erstmalig durchgeführt worden sind und in diesem Jahr zum neunten Mal stattfinden. Das Mindestalter für eine Teilnahme liegt – je nach Sportart – zwischen 25 und 35 Jahren. Über 25.000 Sportler aus rund 100 Ländern werden vom 21. bis 30. April in 28 Sportarten und 45 Disziplinen in verschiedenen Alters- und Leistungsklassen die Kräfte messen. Dronsella wird – als ehemaliger Bundesliga- und Nationalspieler – mit seinem Team bei der Ü60 in der Kategorie „A Grade (Premier)“ an den Start gehen.
Alte Weggefährten treffen
„Bei Europa- und Weltmeisterschaften, aber auch bei den World Masters Games geht es auch in den höheren Altersklassen darum, sich mit anderen zu messen und natürlich auch zu gewinnen“, erklärt Dronsella. „Und natürlich ist es immer auch ein Wiedersehen mit alten Freunden, alten Gegnern aus Griechenland, Russland, dem ehemaligen Jugoslawien, mit denen man früher in der 1. Liga oder auch international gespielt hat – und es ist immer schön zu sehen, wer von ihnen noch dabei ist und wer sich überhaupt noch bewegen kann“, sagt Dronsella mit einem Augenzwinkern. „Besonders bei den World Masters Games ist aber auch das Ambiente immer toll. Man sieht ein breites Spektrum an Sportarten und Menschen. Für die Dauer der Veranstaltung steht die gesamte Stadt im Zeichen des Sports“, so Dronsella. Aber nicht nur der Sport und das Wiedersehen mit alten Weggefährten werden im Fokus stehen: „In Neuseeland war ich noch nie. Deshalb habe ich mir auch schon einen Mietwagen organisiert, um vom Land auch etwas zu sehen.“ min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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