Berliner CDU diskutiert über Zukunft des Kurfürstendamms

Charlottenburg-Wilmersdorf. Stärken betonen, Schwächen kaschieren: Christdemokraten, Architekten, AG City und Kirche beschreiben ihre Sicht auf den wiedererstarkenden Prachtboulevard.

Einzelne Edelsteine, aber keine glänzende Kette - so verbildlicht Stefan Evers, der stadtentwicklungspolitische Sprecher seiner Partei im Abgeordnetenhaus, die Situation zwischen Tauentzien und Halensee. Der Kurfürstendamm sei als "Ort urbaner, mondänder Eleganz" einzigartig in Berlin. Dabei wirke das brachliegende Ku’damm-Karree aber wie eine "offene Wunde". Kultureinrichtungen wie die Ku’damm-Bühnen müsse man unbedingt bewahren. Die Prachtstraße des Westens, das kristallisierte sich beim aktuellen kulturpolitischen Gespräch der Berliner CDU heraus, hat beachtliche Strahlkraft und Baustellen gleichermaßen.

Die größte Stärke seien die Seitenstraße, deren Bedeutung es künftig zu unterstreichen gelte, sagte der Abgeordnete Uwe Lehmann-Brauns.

Was ihm missfällt, ist die noch immer vorhandene Budenlandschaft um die Gedächtniskirche - mit ihr wird man sich noch bis zum Mai arrangieren müssen. Jedoch hielt Pfarrer Martin Germer dagegen, man habe die laufenden Bauprojekte finanzieren müssen. "Menschen sollte am Kurfürstendamm auch mit einem kleinem Geldbeutel unterwegs sein dürfen", forderte Germer. Dazu gehöre es eben auch, dass man an der Kirche erschwingliche Currywürste brät.

Von Buden und Prachtbauten lenkte Dirk Germandi von der AG City den Blick auf den Verkehr. "Wir müssen uns über die Mobilität der Zukunft ernsthaft Gedanken machen", forderte er. "Es macht keinen Sinn, noch mehr Parkplätze wegzukürzen. Wir müssen uns dem Verkehr stellen, anstatt ihn zu verdrängen."

Einig waren sich die Debattenteilnehmer darin, dass sich die City West nicht der Beliebigkeit hingegeben dürfe. Der Kurfürstendamm soll nicht verwechselbar werden mit Prachtstraßen in Hannover oder Düsseldorf.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 263× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 91× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.