Vereinbarung mit Stolperstein-Initiative unterzeichnet

Helmut Löhlhöffel und Reinhard Naumann haben die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. | Foto: Wecker
  • Helmut Löhlhöffel und Reinhard Naumann haben die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
  • Foto: Wecker
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Charlottenburg-Wilmersdorf. Kürzlich unterzeichnete Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) mit der Stolpersteininitiative des Bezirks eine Kooperationsvereinbarung. Diese Vereinbarung hat zum Ziel, die Arbeit der Stolpersteininitiative zu erleichtern.

Das betrifft die unbürokratische Genehmigung der Verlegung auf öffentlichen Wegen, die Recherche beim Katasteramt nach den von den Nationalsozialisten ermordeten Mitbürgern und die Kontoführung der Initiative beim Bezirksamt. Die Initiative kann in den Rathäusern Schaukästen anbringen und hat auch auf der offiziellen Internetseite des Bezirks unter www.Stolpersteine.Charlottenburg-Wilmersdorf.de ihren eigenen Auftritt. Für Reinhard Naumann ist die Unterstützung eine Herzenssache. "Bei meinem jüngsten Besuch in Israel hat der Bericht über die Stolpersteine große Aufmerksamkeit gefunden. Die Stolpersteine tragen zum Ansehen des Bezirkes im Ausland bei."

Stolpersteine sind Gedenksteine, die vor den einstigen Wohnhäusern der Verfolgten verlegt werden. Es sind Betonwürfel, die in das Pflaster eingemauert werden. Auf ihrer Oberfläche befindet sich eine zehn mal zehn Zentimeter großen Messingplatte, auf der der Name, das Geburtsjahr und Stichwörter zum Schicksal des Opfers eingraviert sind. Stolpersteine können auch für Menschen verlegt werden, die von den Nationalsozialisten als politische Gegner, Widerstandskämpfer, wegen ihrer sexuellen Orientierung, wegen psychischer Krankheit, als Zigeuner, Freimaurer, Zeugen Jehovas, Zwangsarbeiter und sonstigen Gründen, die den Nazis nicht in den Kram passten, verfolgt und ermordet wurden.

Charlottenburg-Wilmersdorf hatte vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Vergleich zu den anderen Bezirken die höchste Dichte an jüdischen Mitbürgern. In Wilmersdorf betrug ihr Anteil 15 Prozent, in Charlottenburg zwölf Prozent. Das sind absolut 11 000 Bürger gewesen. Berlinweit waren es 55 000 Bürger. Für sie wurden bisher insgesamt 4800 Stolpersteine verlegt, in Charlottenburg-Wilmersdorf sind es bislang 1822, jährlich kommen etwa 400 Stolpersteine hinzu. Am Gedenktag der Judenverfolgung am 9. November werden sie mit Kerzen geschmückt.

Frank Wecker / FW
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 263× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 90× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.