Dampfer ist bald ein Schrotthaufen
Die „Kaiser Friedrich“ liegt seit 2013 an der Schleuseninsel und verfällt

Die aktuelle Aufnahme vom Herbst 2021 zeigt, dass sich der Zustand des 135 Jahre alten Wasserfahrzeugs rapide verschlechtert hat. | Foto: Büro Stefan Förster
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  • Die aktuelle Aufnahme vom Herbst 2021 zeigt, dass sich der Zustand des 135 Jahre alten Wasserfahrzeugs rapide verschlechtert hat.
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Wer kennt noch das Dampfschiff „Kaiser Friedrich“, erbaut 1886, und ist damit mal über die Spree gefahren? Das einst schmucke Schiff fuhr von 1994 bis 2012 unter der Flagge der Stern und Kreis Schiffahrt, wurde dann an den Eigentümer Stiftung Deutsches Technikmuseum zurückgegeben und von dem dann an der Schleuseninsel im Tiergarten an die Kette gelegt.

„Es gibt immer wieder Fragen, was aus dem einst schönen Schiff nun werden soll. Der Vergleich von aktuellen Fotos mit Bildern aus dem Jahr 2013 zeigt, dass sich der Zustand des schwimmenden Oldtimers rapide verschlechtert hat“, ärgert sich Abgeordnetenhausmitglied Stefan Förster (FDP) aus Köpenick.

Nachfrage im Abgeordnetenhaus

Deshalb hat der Politiker jetzt im Abgeordnetenhaus nachgefragt. Die Antwort von Kulturstaatssekretär Torsten Wöhlert ist nicht sehr optimistisch. „Das Dampfschiff ist derzeit nicht fahrfähig, die Innenräume sind in einem Zustand, der eine Nutzung nicht ohne Weiteres zulässt“ wird mitgeteilt. Ein Sinken des Oldies droht wohl nicht, bei einem Werftaufenthalt 2017 wurden Mängel am Rumpf beseitigt und ein neues Schwimmfähigkeitsattest erteilt.

Betrieb und Unterhalt waren teuer

Die Stern und Kreis Schiffahrt hatte das Dampfschiff „Kaiser Friedrich“ auf der innerstädtischen Spree für Kurzfahrten zwischen Mühlendammschleuse und Regierungsviertel eingesetzt. Dabei kam der Betrieb das Unternehmen deutlich teurer als bei klassischen Fahrgastschiffen. Der Kessel wurde nicht mit Kohle, sondern mit Schiffsdiesel gefeuert, pro Stunde wurden 100 Liter verbrannt. Ein mittleres Motorschiff kommt mit 10 bis 20 Litern aus. Außerdem wurde ein dritter Mann an Deck gebraucht, um vor Brücken den Schornstein umzulegen. Auch der Umbau auf Motorantrieb oder die Nutzung als Restaurantschiff wurden nicht realisiert.

„Ich denke, das Technikmuseum und der Senat sollten alles erdenklich Mögliche unternehmen, um Berlins letzten richtigen Dampfer zu retten. Ich bin vor 15 Jahren selbst mit dem Schiff gefahren. Das war ein tolles Erlebnis“, sagt der FDP-Abgeordnete Förster.

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Lokalredaktion aus Mitte

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