Auf dem Weg zum Super-GAU
In Friedrichshain-Kreuzberg fehlen fast 2400 Schulplätze

Das Gebäude des Heinrich-Hertz-Gymnasiums. Hier soll eine Grundschule eingerichtet werden. Das funktioniert aber erst, wenn das Hertz-Gymnasium in seinen geplanten Neubau am Ostbahnhof umziehen kann. | Foto: Thomas Frey
  • Das Gebäude des Heinrich-Hertz-Gymnasiums. Hier soll eine Grundschule eingerichtet werden. Das funktioniert aber erst, wenn das Hertz-Gymnasium in seinen geplanten Neubau am Ostbahnhof umziehen kann.
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Die Zahlen sorgten in den vergangenen Tagen für Alarmstimmung. In Berlin fehlen bis zu 26 000 Schulplätze, die meisten bereits zum Schuljahr 2021/22. Also in zwei Jahren.

Diese Erkenntnis kommt zumindest in Friedrichshain-Kreuzberg nicht überraschend. Dort weist Schulstadtrat Andy Hehmke (SPD) seit langem daruf hin, "dass wir in einigen Gebieten auf einen Super-GAU zusteuern".

Konkret wird im Bezirk aktuell ein Defizit von 1108 Grundschulplätzen vorhergesagt. Bei den Gymnasien sind es 1228. An den Sekundarschulen wird die Lage mit fehlenden 30 Plätzen einigermaßen entspannt eingeschätzt. Unterm Strich bedeutet das ein Minus von knapp 2400.

Trotz dieser Bestandsaufnahme gilt Friedrichshain-Kreuzberg im berlinweiten Vergleich noch nicht einmal als absolutes Katastrophengebiet. In Pankow beispielsweise fehlen allein 2635 Angebote an den Grundschulen.

Die Gründe für die Misere sind ebenfalls schon lange bekannt. Noch bis vor einigen Jahren sind Schulstandorte wegen Bevölkerungsrückgang aufgegeben worden. Auch als in Friedrichshain-Kreuzberg bereits ansteigende Geburtenzahlen registriert wurden, gingen das Schulamt und vor allem die Senatsbildungsverwaltung noch davon aus, dass ein Großteil dieser Kinder hier nicht eingeschult werde, denn ihre Eltern würden bis dahin wegziehen.

Unterricht im Container

Als schließlich dem Letzten dämmerte, dass das nicht der Fall ist, startete der Senat 2017 seine sogenannte Schulbauoffensive. Die kommt allerdings bisher eher defensiv voran. Selbst bei Vorhaben, die Priorität genießen, kann das bedeuten, sie werden vielleicht irgendwann nach 2025 fertig.

Etwa der geplante Neubau des Heinrich-Hertz-Gymnasiums am Ostbahnhof, ein Herzstück der gesamten Schulplanung im Bezirk. Denn das bisherige Hertz-Gebäude an der Rigaer Straße wird als weiterer Grundschulstandort für den Friedrichshainer Nordkiez benötigt. Und das sehr schnell und nicht erst irgendwann Mitte der 2020er Jahre.

Helfen sollen jetzt auch Modulare Ergänzungsbauten oder Containerlösungen. Letztere, so wie es aussieht, wahrscheinlich als ziemlich lange Provisorien.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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