Hans-Christian Ströbele, langjähriger direkt gewählter Bundestagsabgeordneter der Grünen für Friedrichshain-Kreuzberg, ist am 9. Juni mit dem Fritz-Bauer-Preis der Humanistischen Union ausgezeichnet worden.
Er würdigt herausragende Verdienste um die Liberalisierung und Demokratisierung des Rechtswesens. Das gelte auch für das anwaltliche und politische Lebenswerk von Hans-Christian Ströbele. Der 78-Jährige stehe für eine Politik, die Kontrollrechte des Parlaments ernst nehme, sich für die Stärkung rechtsstaatlicher Standards einsetze und friedenspolitische wie grundrechtliche Werte auch gegen öffentliche Stimmungslagen verteidige, hieß es zur Begründung.
Namensgeber des Preises ist der Jurist Fritz Bauer (1903-1968). Selbst Opfer des Nationalsozialismus hat er in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik maßgeblich und teilweise weitgehend im Alleingang zur Verfolgung und Aufarbeitung der Naziverbrechen beigetragen, vor allem als langjähriger hessischer Generalstaatsanwalt. Außerdem gab Fritz Bauer wichtige Impulse für ein modernes Strafrecht.
Die Auszeichnung wird seit 1968 vergeben. Sie erhielten unter anderem der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann, der Schriftsteller Günter Grass, die einstige brandenburgische Ministerin Regine Hildebrandt und 2014 der Whistleblower Edward Snowdon.
Die Preisverleihung fand im Kunstquartier Bethanien am Mariannenplatz statt.
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