Alles läuft im Krisenmodus
Stadtrat informiert über die Arbeit des Gesundheitsamtes
Die Bundes- und Landespolitik hört derzeit vor allem auf die Einschätzungen der Virologen. Auf kommunaler Ebene, so auch in Friedrichshain-Kreuzberg, ist das Gesundheitsamt der wichtigste Akteur in der Corona-Krise.
Mit welchen Aufgaben das Amt aktuell konfrontiert wird und wie sie angegangen werden, hat der stellvertretende Bürgermeister und Gesundheitsstadtrat Knut Mildner-Spindler (Linke) zusammengefasst:
Informationen für die Bevölkerung: Sie erfolgen in der Regel über die Telefon-Hotline sowie per E-Mail. Die Hotline ist mit inzwischen drei Leitungen im Schichtbetrieb an sieben Tagen die Woche besetzt und zu erreichen über ¿902 98 80 00. Die E-Mailadresse lautet gesundheitsamt@ba-fk.berlin.de. Die Nachfrage ist weiter sehr hoch. Manchmal liegt sie allein an einem Wochenende im vierstelligen Bereich. 25 Personen sind für das Annehmen der Anrufe zuständig. Bei Bedarf könnten es auch noch mehr werden.
Ermitteln von Kontakten: Bei allen positiv auf Corona getesteten Menschen werden ihre Kontakte in der jüngeren Vergangenheit eruiert, die entsprechende Personen dann angerufen und das Risiko einer möglichen Infektion ermittelt. Davon hängt ab, ob sie ebenfalls in Quarantäne müssen. Dafür zuständig sind derzeit jeweils zehn bis 15 Beschäftigte.
Quarantäne-Betreuung: Nach Angaben des Gesundheitsamtes befinden sich aktuell etwa 600 Menschen in Friedrichshain-Kreuzberg in Quarantäne. Sie werden täglich kontaktiert, nach ihrem Gesundheitszustand und möglicher Unterstützung befragt. Ebenso wird eruiert, ob sie die Anordnungen einhalten. Für die Vorgaben zuständig ist ein eigenes Team, das derzeit auf bis zu acht Kolleginnen und Kollegen aufgestockt wird. Die Betreuung leisten etwa 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Amtshilfe: Für diese und weitere Aufgaben erhält das Gesundheitsamt Unterstützung aus anderen Abteilungen. Alle Bereiche im Bezirksamt sind aufgerufen, eigene Kräfte, wenn möglich, dorthin zu delegieren. Der Arbeitsplatz für die meisten ist das Curt-Bejach-Gesundheitshaus an der Urbanstraße. Einigermaßen Platz gibt es dort, auch unter Einhalten des Abstandsgebots, denn andere Leistungen, etwa persönliche Sprechstunden, finden gerade nicht statt.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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