Schnaps als Desinfektionsmittel
Einkaufen unter erschwerten Umständen
An den Regalen für Toilettenpapier herrscht gähnende Leere. Mehl, Nudeln, Tomatensoßen, teilweise Zucker sind ausgedünnt. Beobachtungen in mehreren Supermärkten. Eine Auswirkung von Corona sind Vorrats-, manchmal Hamsterkäufe.
Vorübergehende Engpässe sollen in der Regel schnell behoben werden, versichern die Handelsketten, auch auf extra angebrachten Hinweisschildern. Und ebenso wie die Bundesregierung versichern sie, es gebe keinen Grund, sich fast panisch mit Waren einzudecken. Die Versorgung sei gesichert.
Das mag so sein. Die Lücken bedeuten bisher noch keinen Notstand, aber eine, den meisten Menschen unbekannte Situation. Und niemand weiß, wie es auch in dieser Richtung weiter geht. Vor allem aber erzeugen Produkte, deren Bestand immer weniger wird, einen Schneeballeffekt.
Gut zu erkennen am Verhalten mancher Kunden. Ein Mann schiebt seinen Wagen durch die Gänge. Registriert das ausgedünnte Sortiment im Teigwarenbereich. Und ergänzt seinen Einkauf schnell um noch vorhandenen Restbeständen an Spaghetti, Penne, Fusili. Kaum jemand ist vor solchen Reaktionen gefeit. Etwa dem Gedanken, doch noch irgendwo vorrätiges Toilettenpapier zu ordern oder Alternativen zu überlegen. "Lass und eine Flasche Schnaps mitnehmen", sagt eine Frau zu ihrem Mann. "Zur Not können wir den als Desinfektionsmittel verwenden."
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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