Die Straßen als Müllkippe: Abfall und Hausrat werden oft illegal entsorgt

Ein Beispiel für einen illegalen Müllabladeplatz. Aufgenommen vor kurzem am Mehringdamm. | Foto: Thomas Frey
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Friedrichshain-Kreuzberg. Wer offenen Auges durch den Bezirk läuft, stößt oft auf kleinere oder größere Mülldeponien.

Abfall findet sich dort ebenso wie ausrangierter Hausrat. Auch Einkaufswagen stehen manchmal in der Landschaft. Und nicht nur das Straßenland wird als Schuttabladeplatz missbraucht, sondern auch Gewässer. Allen voran der Landwehrkanal, der inzwischen den Ruf hat, Berlins größte Müllkippe zu sein.

Das Problem zeigt sich auch beim Anklicken des interaktiven Angebots Ordnungsamt-Online. Dort können Missstände angezeigt werden, um die sich die betreffenden Behörden oder Betriebe dann kümmern müssen. Wann und in welcher Form das passiert, wird ebenfalls schriftlich sowie durch Ampelzeichen mitgeteilt. Bei Grün ist das Anliegen erledigt.

Ein Großteil der Meldungen auf dem Portal beziehen sich auf das Thema Müll. Das gilt besonders für Friedrichshain-Kreuzberg. Matratzen, Palette, Schuhe an der Charlottenstraße, ein Hängeschrank an der Bänschstraße, Couch, Sessel und weiteres an der Reichenberger Straße und Elektroschrott, konkret ein Backofen, am Blücherplatz sind dafür nur einige aktuelle Beispiele.

Verantwortlich für das Entsorgen ist die Berliner Stadtreinigung (BSR). Sie wird vom Ordnungsamt mit dem Abtransport beauftragt. Nach Angaben der Stadtreinigung fallen in Berlin pro Jahr durchschnittlich rund 23 000 Kubimeter illegaler Müll im öffentlichen Straßenland an. Das Entsorgen koste fünf Millionen Euro.

Die BSR sieht sich beim Müllproblem als "letztes Glied in der Kette". Schon zuvor müsse deutlich gemacht werden, dass es sich um eine Ordnungswidrigkeit, möglicherweise sogar eine Umweltstraftat handelt, wenn Müll auf Straßen und in Parks entsorgt wird. Natürlich fehlt auch der Appell an den gesunden Menschenverstand nicht. Etwa der Hinweis auf die Recyclinghöfe, wohin das Sperrgut gebracht werden kann. Sogar ein Abholen zu Hause ist möglich.

Bei zumindest einer Klientel wird das wenig fruchten. Aus dem Landwehrkanal werden neben Wohnungseinrichtungen und Fahrrädern auch immer wieder Tresore geborgen. Natürlich ohne Inhalt. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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