Ein Besuch in Görlitz lohnt sich immer – zum Beispiel beim Straßentheaterfestival
Im Stadtgebiet des heutigen Görlitz siedelten bereits während der Jungsteinzeit Menschen. Während der Völkerwanderungen im 4. Jahrhundert verließ die germanische Bevölkerung die heutige Oberlausitz und Slawen zogen nach.
Um 990 konnte der Markgraf von Meißen die Herrschaft über die slawischen Stämme übernehmen und im Jahr 1303 erhielt Görlitz die Obergerichtsbarkeit und damit die städtische Unabhängigkeit. Seit 1815 gehörte Görlitz zu Preußen. Das führte die Stadt zu wirtschaftlicher Blüte. Ab 1847 verband die Eisenbahn Görlitz mit Dresden, ab 1867 auch mit Berlin.
Das Kriegsende 1945 erlebte die Stadt an der Neiße ohne nennenswerte Schäden. Dafür waren die politischen Folgen um so gravierender. Große Teile Schlesiens und damit auch der am östlichen Ufer gelegene Stadtteil wurden Polen zugeschlagen. Fortan verlief die Grenze zwischen Deutschland und Polen in der Mitte der Neiße. Mit der Wende kamen sich die beiden in verschiedenen Ländern liegenden Stadtteile politisch und wirtschaftlich wieder näher. Görlitz und das polnische Zgorzelec präsentieren sich heute als Europastadt.
In Görlitz gibt es rund 4000 Baudenkmale, die Mehrzahl wurde seit 1990 liebevoll restauriert. Dazu trug auch die Görlitzer Altstadtmillion bei – ein unbekannter Gönner hatte seit 1995 jedes Jahr eine Million Mark und später 511.000 Euro für die Sanierung historischer Bauten überwiesen. In diesem Jahr floss das Geld zum letzten Mal.
Ein Besuch in Görlitz lohnt sich fast immer. Da es bis zum Weihnachtsmarkt noch ein paar Monate sind, sei das 22. Internationale Straßentheaterfestival Via Thea empfohlen. Vom 7. bis 9. Juli werden Straßen und Plätze auf beiden Seiten der Neiße zur Bühne. Mehr dazu unter www.viathea.de. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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