Mehr aufs Tempo drücken
Große Fahrraddemo setzt sich für Radwegausbau in Treptow-Köpenick ein
Am 19. September wird es in Köpenick eine große Fahrraddemo für neue, bessere Radwege geben. Eingeladen haben die fLotte Berlin, der ADFC Treptow-Köpenick und die Fraktion der Bündnisgrünen in der BVV.
Beginn ist um 11 Uhr am Schüßlerplatz in der Köpenicker Altstadt. Von dort geht es über Adlershof, Schöneweide, die Wuhlheide und Friedrichshagen bis 14 Uhr wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die von der Polizei begleitete Demo findet im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche statt, die sich seit 2002 jährlich vom 16. bis 22. September dem Thema nachhaltige Mobilität widmet. Jedes Jahr beteiligten sich Tausende Städte und Gemeinden in ganz Europa mit zahlreichen Aktionen an der Kampagne der Europäischen Kommission. Es finden dazu unter anderem Fahrradtouren und -demos, die temporäre Sperrung von Straßen für private Pkws oder Schulwegtrainings mit Kindern statt. „Weil sich Treptow-Köpenick als Kommune erneut nicht beteiligt, gehen stattdessen lokale Initiativen mit gutem Beispiel voran“, erklären die Grünen.
Mit der Demo möchten die Organisatoren auf die Interessen von Radfahrern im Bezirk aufmerksam machen. „Aus ihrer Sicht lässt der Bezirk auf sein Bekenntnis, fahrradfreundlichster Bezirk werden zu wollen, kaum Taten folgen. Obwohl in Berlin durch das bereits im Jahr 2018 beschlossene, bundesweit wegweisende Mobilitätsgesetz viel Positives in Bewegung kommt, bleiben viele Problemstellen im Bezirk weiter bestehen, weil sich noch immer kaum Personal im Bezirksamt um diese Aufgabe kümmert“, meinen die Grünen. Deren Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher Jacob Zellmer sagt: „Wir sind überzeugt, dass, wenn der politische Wille da ist, ein schnellerer Ausbau des Radverkehrs und eine schnellere Entschärfung von Gefahrenstellen möglich sind.“ Trotz des Mobilitätsgesetzes sei im Bezirk bislang wenig in Bewegung gekommen.
Andreas Paul vom ADFC ist der Ansicht, dass sich aufgrund der mangelhaften Infrastruktur für Radfahrer viele Menschen selbst bei kurzen Wegen noch immer für das Auto entscheiden. „Das muss sich ändern“, lautet seine Forderung. Patrick Maziul von der fLotte Berlin ist überzeugt, dass sich viele Bürger im Bezirk dauerhaft Veränderungen des Mobilitätsverhaltens wünschen. Dies solle mit der Aktion demonstriert werden.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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