8158 Unterschriften: Listen zum Bürgerbegehren Fraenkelufer übergeben

Mehr Haben als Soll. Vertreter der nachbarschaftlichen Gruppe Fraenkelufer bei der Übergabe der Unterschriften. | Foto: Thomas Frey
2Bilder
  • Mehr Haben als Soll. Vertreter der nachbarschaftlichen Gruppe Fraenkelufer bei der Übergabe der Unterschriften.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Kreuzberg. Nötig wären 5741 Unterstützer gewesen, nämlich drei Prozent der Wahlberechtigten des Bezirks. Diese Zahl wurde zumindest quantitativ klar übertroffen.

Exakt 8158 Unterschriften übergaben Mitglieder der "Nachbarschaftlichen Gruppe Fraenkelufer" am 5. Juli an Heinrich Baasen, den Rechtsamtsleiter des Bezirksamtes. Das Quorum für ihr Bürgerbegehren dürften sie damit erreicht haben. Selbst wenn sich bei der jetzt folgenden Prüfung herausstellt, dass die eine oder andere Unterschrift nicht gültig ist.

Mit dem Bürgerbegehren wehren sich die Gruppe und ihre Unterstützer gegen den geplanten Umbau des Fraenkelufers. Wie mehrfach berichtet, soll dort unter anderem der Uferweg von derzeit 5,5 auf acht Meter verbreitert werden. Auch Veränderungen im Straßenland sind geplant, etwa künftig Längs- statt bisher Querparken. Kosten soll die Umgestaltung rund 785 000 Euro. Das Geld kommt aus dem Förderprogramm städtebaulicher Denkmalschutz.

Alles Grün erhalten

Diese Summe könne man sich sparen, meinen die Gegner und verlangen einen Erhalt des Fraenkelufers zwischen Admiralbrücke und Erkelenzdamm in seiner jetzigen Gestalt. Das betreffe auch den weiteren Bestand aller Büsche, Beete oder Grünflächen. Lediglich Instandsetzungsmaßnahmen würden sie zustimmen. Dafür wären nach Rechnung der Initiative höchstens 333 000 Euro nötig.

Die Unterschriften wurden seit 6. Januar. Ein Großteil sei aus der näheren und weiteren Umgebung gekommen, aber auch Menschen aus Friedrichshain hätten sich beteiligt, sagt Sprecherin Gisela Bosse. Sehr groß sei die Zustimmung im Graefekiez, aber auch an der Bergmann- oder aus der Lilienthalstraße gewesen.

Das weitere Procedere verläuft jetzt so, dass das Wahlamt jeden Namen auf der Liste prüfen muss. Dafür hat es einen Monat Zeit. Er setze natürlich darauf, dass diese Frist eingehalten werde, aber vollständig garantieren lasse sich das nicht, erklärte Heinrich Baasen bei der Übergabe. Denn eigentlich ist das Amt wegen der Vorbereitung der Berlin-Wahlen am 18. September derzeit völlig ausgelastet. Außerdem laufen noch die beiden Volksbegehren zum Radverkehr und zu den Volksentscheiden.

Wie geht's weiter?

Auch wenn die Prüfung rechtzeitig abgeschlossen und alles in Ordnung wäre, bleibt die Frage, wie es danach weitergeht. Das Ergebnis würde dann am 5. August vorliegen und müsste noch vom Bezirksamt formal bestätigt werden.

Ab diesem Moment hätte die BVV zwei Monate Zeit, sich mit dem Anliegen zu beschäftigen. Also bis Anfang oder vielleicht Mitte Oktober. Nur wird es in diesen Wochen wegen der Wahl und den anschließenden Verhandlungen wahrscheinlich keine reguläre Sitzung des Bezirksparlaments geben. Möglicherweise wird es aber zu einem Sondertermin noch in alter Besetzung zusammen kommen.

Denn wenn es keine Gespräche zu einem Kompromiss und auch keine Stellungnahme der BVV gibt, mündet das Bürgerbegehren in einen Bürgerentscheid, der dann im Dezember fällig wäre.

Selbst die nachbarschaftliche Gruppe Fraenkelufer scheint daran kein allzu großes Interesse zu haben. Sie hofft auf eine Verhandlungslösung. tf

Mehr Haben als Soll. Vertreter der nachbarschaftlichen Gruppe Fraenkelufer bei der Übergabe der Unterschriften. | Foto: Thomas Frey
Alle Listen konnten die Unterschriftensammler nicht in der Hand halten. Sie liegen auch vor ihnen auf dem Tisch. | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 710× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 756× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 434× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 890× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.822× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.