Mehr Platz und weniger Verkehr
Städtebauliches Dialogverfahren zum Checkpoint Charlie beendet

Blick vom Checkpoint Charlie gen Mitte. Die Brachen an den Seiten sollen noch bebaut werden.  | Foto:  Ulrike Kiefert
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  • Blick vom Checkpoint Charlie gen Mitte. Die Brachen an den Seiten sollen noch bebaut werden.
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Mehr Platz, weniger Verkehr und eine Fahrradstraße: Der Checkpoint Charlie soll für die Berliner und Touristen attraktiver werden.

Ende Januar endete das städtebauliche Dialogverfahren zum „Bildungs- und Erinnerungsort Checkpoint Charlie“. Die einstige Grenze zwischen Ost und West an der Friedrichstraße soll zum entspannten Erinnerungsort werden – mit weniger Autos, einem Stadtplatz und einer Fahrradstraße.

Bei einer öffentlichen Veranstaltung präsentierte der Senat nun im Ergebnis die städtebaulichen Leitlinien für den Checkpoint Charlie der Zukunft. „Wir haben mit diesen Leitlinien die gestalterischen Parameter für einen sehr bedeutenden und weltweit bekannten Raum geschaffen, welcher der einmaligen Geschichte des Grenzübergangs und seiner künftigen Rolle als Bildungs- und Erinnerungsort gerecht werden kann“, so Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt. Die Leitlinien beziehen sich auf die Themenschwerpunkte Umbau zum Bildungs- und Erinnerungsort, Städtebau und Freiraum, umliegende Neubaufassaden, Denkmalschutz und Verkehr und sollen zeigen, was vor Ort städtebaulich möglich ist.

Früherer Grenzübergang Checkpoint Charlie.  | Foto: Ulrike Kiefert
  • Früherer Grenzübergang Checkpoint Charlie.
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Im Fokus der Planung stehen der öffentliche Raum mit den im Bebauungsplan ausgewiesenen Flächen für einen Stadtplatz westlich der Friedrichstraße und sogenannten Gemeinbedarfsflächen sowie die Straßen, Fassaden und Übergänge der angrenzenden Grundstücke. Eine Verkehrsberuhigung rund um den Platz, die für mehr Sicherheit für Fußgänger sorgen soll, wurde bereits festgelegt. Die Zimmerstraße soll mit dem Umbau zur Fahrradstraße werden. Reise- und Sightseeing-Bussen kommen künftig nicht mehr durch. Sie sollen aus dem Zentrum des neuen Erinnerungsortes umgelenkt werden. Außerdem ist geplant, die denkmalgeschützten Brandwände der Mauerstraße 93 und der Zimmerstraße 79/80 als historische Zeugnisse von einer Bebauung freizuhalten. Laut Senatsverwaltung wird geprüft, ob sie nachts angeleuchtet, mit Projektionen oder Informationen zur deutschen Teilung und Berliner Mauer bespielt werden können. Die zum Erinnerungsort ausgerichteten Fassaden der Neubauten sollen dagegen „visuell zurückhaltend gestaltet“ werden.

Die Friedrichstraße im Bereich des Checkpoint Charlie komplett für Autos zu sperren, hatten die Grünen im vergangenen Dezember in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Mitte beantragt. Laut Vorschlag sollte die autofreie Zone vom Checkpoint Charlie bis zur Schützenstraße reichen. Von Kreuzberg aus würde die Friedrichstraße damit ab der Rudi-Dutschke-Straße zur Sackgasse. Ihren Antrag für eine geordnete Verkehrsführung rund um den Checkpoint Charlie hatten die Grünen mit der hohen Besucherzahl von mehr als vier Millionen Menschen jährlich und den Kreuzungen als Unfallschwerpunkte begründet.

Das städtebauliche und kulturfachliche Dialogverfahren fand unter Federführung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung seit Oktober 2022 statt. Nach dem B-Plan ist auf der 1,3 Hektar großen Fläche am Checkpoint Charlie ein Museum des Kalten Kriegs, der öffentliche Stadtplatz sowie eine gemischte Bebauung mit rund 300 Wohnungen und Gewerbeflächen vorgesehen. Den geplanten Bildungs- und Erinnerungsort soll die Stiftung Berliner Mauer betreiben. Die Stiftung ist unter anderem bereits für die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße in Mitte verantwortlich.

Blick vom Checkpoint Charlie gen Mitte. Die Brachen an den Seiten sollen noch bebaut werden.  | Foto:  Ulrike Kiefert
Früherer Grenzübergang Checkpoint Charlie.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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