UNSER SPIELTIPP
Akademie für Abenteurer: „Drachenland“ – Warten auf Karten
Im Land der Drachen gibt es viele Orte, deren Namen nichts Gutes verheißen. Doch ob Schlangengrube, Kerker der Verzweiflung, Feuersumpf oder Zauberschloss, gefährlich werden deren Bewohner dort aufkreuzenden Abenteurern nicht. Diese müssen bloß schauen sie zu überwinden, um mehr von den Schätzen mitnehmen zu können als ihre Konkurrenten.
Dazu kann man seine Gefolgsleute mithilfe gesammelter Karten auf verschiedene Weise in Stellung bringen. Zum Schleichen werden Karten in aufsteigender Folge und zum Spionieren solche mit derselben Zahl benötigt. Und wer sein Glück beim Stürmen versuchen will, muss Karten derselben Farbe ausspielen.
Die Anzahl der Karten bestimmt, wie viele Würfel einem für den anschließenden Erprobungswurf zur Verfügung stehen, um die auf den Ortskarten vermerkten Werte zu erreichen. Gelingt es, eine besonders hohe Hürde zu nehmen, darf man zur Belohnung sogar zwei seiner Leute zugleich platzieren. Doch launisch, wie Fortunas willige Helfer nun einmal sind, kann auch ein gut vorbereiteter Versuch fehlschlagen. Wie tröstlich, dass die eingesetzten Karten nicht verloren sind, sondern wieder aufgenommen werden dürfen. Außerdem wird ein Abenteurer zur Nachschulung auf die Akademie geschickt, von wo aus er bei einem späteren Versuch das Würfelergebnis verbessern kann. Beim Nachziehen von Karten ist immer wieder mit Kobolden zu rechnen, die einem die Mehrheit oder zumindest Platz 2 an einem Ort streitig machen können. Manchmal kann man sich aber auch über sie freuen, wenn sie die letzten freien Plätze besetzen und dadurch verhindern, dass einem ein Konkurrent die Mehrheit noch entreißt.
„Drachenland“ bietet eine gelungene Mischung aus Glücksfaktoren, kalkulierbarem Risiko und taktischem Geschick beim Ringen um Mehrheiten. Da Fehlversuche nur einen kleinen Tempoverlust mit sich bringen, der obendrein noch kompensiert wird, braucht sich niemand vorzeitig abgehängt zu fühlen und hält die Spannung bis zum Schluss.
„Drachenland“ von Darren Kisgen; Game Factory; für zwei bis vier Teilnehmer ab zehn Jahren; Spieldauer: etwa 30 Minuten; Preis: circa 25 Euro.
Autor:L.U. Dikus aus Kreuzberg |
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