"Kolumbus" aus China, Kahn aus der Havel
Schifffahrt-Ausstellung im Technik-Museum mit neuen Themen und Objekten

Das Wrack des Kaffenkahns wurde 1987 aus der Havel geborgen und konserviert.  | Foto: SDTB/C. Kirchner
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  • Das Wrack des Kaffenkahns wurde 1987 aus der Havel geborgen und konserviert.
  • Foto: SDTB/C. Kirchner
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Das Deutsche Technik-Museum hat seine Dauerausstellung zur Binnenschifffahrt überarbeitet. Die Orientierung wurde verbessert, es gibt mehr Licht sowie neue Themen und Objekte. Zentrale Elemente der Ausstellung auf einer Fläche von 6400 Quadratmetern wurden überarbeitet, aktuelle historische Erkenntnisse in die Präsentation integriert.

Im Kern bleibt das bewährte Konzept der Schau bestehen. „Wir zeigen historische Objekte aus der Schifffahrt, beschreiben ihre Funktionen und nehmen Bezug auf die jeweiligen Auswirkungen auf Kultur und Gesellschaft“, erklärt Kuratorin Claudia Schuster. Einige Themen wurden neu aufgenommen, zum Beispiel die Berliner Fahrgastschifffahrt oder die Berliner Wassergrenze. Sie beleuchten die Teilung Deutschlands und Berlins aus der Perspektive der Schifffahrt. Als zusätzliches Objekt ist eine Grenztonne der DDR zu sehen.

Star der Ausstellung ist nach wie vor der Kaffenkahn aus den 1840er-Jahren. Solche „schwimmenden Gefäße“ transportierten im 18. und 19. Jahrhundert Baumaterialien und Lebensmittel aus dem Umland in die preußische Hauptstadt. So kam der Spruch „Berlin ist aus dem Kahn gebaut“ zustande. Das Wrack wurde 1987 aus der Havel geborgen und nimmt nun wieder einen zentralen Platz in der überarbeiteteten Ausstellung ein.

Bis nach Ostafrika

Ein neues Objekt ist der Küchen-Dampfboiler von der Kurt-Heinz, einem 1901 gebauten Dampfschlepper. Der Boiler stammt aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und wurde mit dem Dampf des Schiffskessels betrieben – lange bevor „Nachhaltigkeit“ ein Schlagwort wurde. Hinzugekommen ist auch das Modell eines Flaggschiffs des chinesischen Admirals Zheng He. Er galt als „chinesischer Kolumbus“ und unternahm im 15. Jahrhundert sieben große Expeditionen bis an die Ostküste Afrikas.

Eine weitere Neuigkeit: Mitmachen ist noch besser möglich als zuvor. Neben der Möglichkeit, Segel zu setzen und echte Schiffsknoten zu knüpfen, gibt es mehr Gelegenheiten zum Ausprobieren. Berührungsintensive Module kommen allerdings erst nach der Corona-Krise zum Einsatz. Auch das Angebot an Hör- und Filmstationen wurde erweitert. Neu ist die Mitmach-Insel. Wenn die Corona-Auflagen es zulassen, soll es dort Workshops für Kinder und Jugendliche geben.

Die Überarbeitung der Ausstellung dauerte unter Corona-Bedingungen insgesamt ein Jahr. Umgebaut wurden das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss, das zweite soll in den nächsten Jahren folgen.

Wer sich die Dauerausstellung im Technik-Museum, Trebbiner Straße 9, ansehen will, wird gebeten, unter https://technikmuseum.berlin/besuch/ ein Online-Ticket mit Zeitfenster zu buchen. Die Karten kosten acht, ermäßigt vier Euro. Geöffnet ist dienstags bis freitags von 9 bis 17.30 Uhr, sonnabends, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.

Das Wrack des Kaffenkahns wurde 1987 aus der Havel geborgen und konserviert.  | Foto: SDTB/C. Kirchner
Neu ist das Modell eines Flaggschiffes des chinesischen Admirals Zheng He. (rechts) | Foto: SDTB/C. Kirchner
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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