Bürgeramt in der Schlesischen Straße ist bis auf Weiteres geschlossen
Er begründet die Entscheidung mit dem vom Senat auferlegten Personalabbau. Im gesamten Bereich der Bürgerdienste müssen zwölf Stellen gestrichen werden. Im Standesamt, im Wohnungsamt oder bei der Einbürgerungsbehörde könne das Personal unmöglich noch weiter reduziert werden. Deshalb bliebe nur das Bürgeramt als größte Abteilung. Die sieben Mitarbeiter aus der Schlesischen Straße sollen auf die beiden verbliebenen Ämter in den Rathäusern Friedrichshain und Kreuzberg verteilt werden.
Die Schließung eines Bürgeramtes bezeichnete der Bezirk bereits Anfang 2013 als eine mögliche Konsequenz der Stellenkürzungen. Auch dort war schon konkret von der Schlesischen Straße die Rede. Bisher hat die Bezirksverordnetenversammlung diesem Katalog aber noch nicht zugestimmt. Gleichzeitig habe Handlungsbedarf bestanden, erklärt Mildner-Spindler. Seit dem Frühjahr gab es in der Schlesischen Straße nur noch Sprechzeiten nach vorheriger Terminvereinbarung. Das war zwar in Sachen Personal besser zu organisieren, zeigte aber negative Auswirkungen auf die Kosten- und Leistungsrechnung. Denn dadurch wurden weniger Kunden bedient.
Retten möchte der Stadtrat den Standort mit der Idee eines Ausbildungsbürgeramtes. Angehende Verwaltungsmitarbeiter sollen dort unter Anleitung erfahrener Kollegen gemeinsam eingesetzt werden. Scheitert dieses Vorhaben, wäre das Aus für die Einrichtung an der Schlesischen Straße wohl endgültig. Nicht verlassen will sich Mildner-Spindler auf jüngste Aussagen, etwa des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD), nach denen der geplante Personalabbau möglicherweise etwas abgemindert wird. "Wenn das so kommt, dann werden wir natürlich gerade im Amt für Bürgerdienste sofort reagieren." Aber aktuell seien das nicht mehr als vage Ankündigungen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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